Dynamo-Aufstieg vorzeitig verhindert – Trainer Stamm richtet den Blick dennoch nach vorn
Bielefeld – Kein Grund, jetzt den Kopf hängen zu lassen! Der späte Ausgleichstreffer bei Arminia schmerzt zwar auf den ersten Blick, doch Dynamo Dresdens Trainer Thomas Stamm (42) konzentrierte sich nach dem 1:1 (0:0) bewusst auf die positiven Seiten.
„Wenn es umgekehrt gelaufen wäre, würden wir jubeln. Wenn wir in der 96. Minute den Ausgleich erzielt hätten, würden alle in der Kabine lachen. So muss man es sehen“, betonte der Schweizer.
„Die Dinge werden sich schnell einspielen. Dieser Punkt hier kann sich im Nachhinein noch als sehr wertvoll erweisen. Wir haben gegen eine starke Mannschaft eine gute Leistung gezeigt. Vom Zeitpunkt her tut es zwar weh, aber man muss anerkennen, dass man bis zum Schluss jedes kleine Quäntchen braucht.“
Schon unmittelbar nach dem späten Eigentor von David Kubatta (21), das die 25.907 Zuschauer in der Bielefelder Alm in Euphorie versetzte, hatte Stamm laut eigenen Angaben keine negativen Gedanken, sondern dachte nur: „Wir haben ja noch zwei Minuten“, so der 42-Jährige.
„Und tatsächlich hatte Stefan Kutschke danach sogar noch eine Chance. Man muss das Spiel kontrollieren und dennoch nicht alles nach vorne werfen.“
Streng genommen ist somit nicht viel verloren gegangen. Dynamo verteidigte die knappe Tabellenführung mit einem Punkt Vorsprung gegen den DFB-Pokalfinalisten aus Ostwestfalen.
Schon am Samstag wartet beim Tabellen-17. in Mannheim der zweite Matchball, den der SV Waldhof unbedingt gewinnen muss, sonst könnten die Hoffnungen auf den Aufstieg in die 3. Liga frühzeitig platzen.
Damit der zweite Versuch gelingt, stellt Dynamos Trainer alle negativen Gedanken vor seinen Spielern in den Hintergrund.
Stamm sieht auch im späten Gegentor noch etwas Positives: „Wenn wir uns davon runterziehen lassen, wäre das schlecht. Solche Momente können uns in den kommenden Wochen und Monaten enorm stärken, wenn wir sie klar verarbeiten und daraus Kraft schöpfen“, erklärt er. „Aus solchen Erlebnissen entstehen Mannschaften, die noch viel mehr erreichen als jene, die Woche für Woche einfach nur punkten.“
Ob sich diese Einschätzung bewahrheitet, wird sich bald zeigen.