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Die bedenkliche Entwicklung: Stehen die Dynamos vor einem mentalen Problem?

Dresden - Es gab zuletzt ständig etwas zu bemängeln. Entweder passte die Leistung nicht, das Ergebnis war unbefriedigend oder beides zusammen. Nach der Niederlage der Dynamos gegen die BVB-Reserve ist die Spitzenposition dahin. Das ist zwar zu verkraften, dennoch ist die Entwicklung besorgniserregend.

In Dortmund erwies sich die mangelhafte Chancenverwertung des Teams von Thomas Stamm (41) als Stolperstein. Lediglich Christoph Daferner (26) konnte eine der vielen aussichtsreichen Gelegenheiten zum vorübergehenden Ausgleich verwandeln.

Daferner äußerte sich nach der 1:2-Niederlage über seine Gefühlslage: "Die bevorstehende lange Busfahrt wird Zeit für Gedanken geben", räumte der 26-Jährige ein. "Es gelang uns einfach nicht, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Es ist ungemein frustrierend, mit einer Niederlage in die Länderspielpause zu starten."

Könnte es sein, dass die Dynamos nach lediglich fünf Punkten aus den letzten vier Spielen nun ein psychisches Problem entwickeln? Die anfängliche Euphorie im Umfeld des Klubs scheint jedenfalls abzuebben.

Thomas Stamm möchte die Pleite gegen den BVB II hinter sich lassen

Der Trainer aus Dresden sieht das allerdings anders und möchte davon nichts wissen. "Wenn man jede Woche darüber spricht und es thematisiert, verfestigen sich die Probleme natürlich", betonte der 41-Jährige.

"Wir müssen es hinter uns lassen, nach vorn blicken und an den Dingen arbeiten, die wir beeinflussen können. Ich glaube nicht, dass sich die Probleme bei der Chancenverwertung verfestigen, wenn wir daran arbeiten."

Es gibt jedoch mehr zu tun als "nur" die Verbesserung der Chancenverwertung. Das Spiel der Dynamos wirkt oft zu behäbig. Ein Ballbesitz von über 70 Prozent ist grundsätzlich nicht schlecht. Wenn dieser jedoch hauptsächlich in harmlosen Gegenden stattfindet, ist er nutzlos.

Und dass man auch mit weniger als 30 Prozent Ballbesitz gewinnen kann, haben die BVB-Reservisten eindrucksvoll gezeigt. Auch in der Defensive gibt es bei SGD einiges zu verbessern.

"Wenn man zwei solche Situationen hat, dann kann man auch besser verteidigen. Man kann auch gegen einen Gegner, der viel auf Konter setzt, ein Spiel mal zu null gewinnen. Es geht nicht nur um den Prozess vor dem Tor, sondern auch darum, wie wir im letzten Drittel verteidigen", gestand Stamm ein.

Glücklicherweise hat er zwei Wochen Zeit, um an diesen Punkten zu arbeiten. Ein überzeugender Sieg im Sachsenpokal in Chemnitz würde sicher auch der Psyche guttun.

Tabelle 3. Liga

Die Tabelle der 3. Liga ist wie folgt zu verstehen: Der Tabellenerste am Ende der Saison wird zum Drittliga-Meister gekrönt und steigt in die 2. Liga auf. Ebenso steigt der zweite Platz auf. Der Dritte hingegen muss in die Relegation gegen den drittletzten der 2. Bundesliga, um den Aufstieg oder den Verbleib in der Liga zu kämpfen.