"Aus der Tiefe des Raumes steuern": Für Dynamo-Trainer Stamm zählen die Einwechselspieler mehr als die Anfangsformation!
Dresden - Das Lied "Ich glaub', es geht schon wieder los!" ertönt in Dresden, wo die Kaisermania und die Dynamo-Begeisterung für Fußball hochkochen. Der Startschuss für die Saison 2024/2025 erfolgt am kommenden Sonntag bei Viktoria Köln. "Wir freuen uns riesig", teilt Thomas Stamm (41), der zum ersten Mal bei einem offiziellen Spiel als Coach fungiert, mit.
Es herrscht große Neugier darüber, wen Stamm als seine ersten elf Spieler wählen wird, was auch davon abhängt, ob Niklas Hauptmann (28) und Vinko Sapina (29) voll einsatzfähig sind. Ihr Training absolvierten sie am Freitag.
Sollten beide spielen, erwartet man kaum Überraschungen, vielleicht mit Ausnahme auf der rechten Flügelposition und im zentralen Angriff.
Für den Trainer sind allerdings nicht primär die Starter, sondern die Finisher von Bedeutung. Er legt Wert auf starke Ersatzspieler, die die Fähigkeit besitzen sollten, Spiele zu wenden oder gar zu entscheiden. Ein leuchtendes Beispiel hierfür ist die EM, bei der viele Spiele in der K.-o.-Phase durch Einwechslungen entschieden wurden.
"Diese Erkenntnis habe ich nicht erst seit der EM, sondern sie ist das Resultat der letzten Jahre meiner Trainerlaufbahn. Oftmals, wenn wir als Team erfolgreich waren, konnten wir das Spiel in den Schlussminuten kontrollieren", erklärt Stamm.
"Um einen Rückstand aufzuholen oder den Vorsprung zu erweitern. Das ist ein Zeichen von Qualität, das wir erreichen wollen. Das ist unser Ziel."
Thomas Stamm legt den Fokus nicht nur auf die Startelf
Um es anders zu formulieren: Die Anfangself spielt den Gegner müde, während die frischen Einwechselspieler die entscheidenden Punkte machen - ähnlich wie Spanien im EM-Viertelfinale gegen Deutschland oder im Finale gegen England.
Es waren die Joker, die den Unterschied machten. Gegen diese ist der Gegner oft nicht gewappnet. Diesen Vorteil möchte Stamm nutzen.
"Für uns im Trainerstab ist es nicht so wichtig, wer startet. Manchmal ist es sogar wichtiger, wer das Spiel beendet und wie. Das ist ein wesentlicher Bestandteil im Mannschaftssport. Ich finde, es ist essentiell, dass wir nicht nur über die Startelf sprechen."
Die große Frage im ersten Spiel ist, wer der bessere Joker im Angriff ist: Robin Meißner (24) oder Stefan Kutschke (35)? Wie auch immer, der Auftakt muss ein Erfolg sein. Dynamo steht bereit, ebenso wie der Kaiser am Elbufer. Auf die ersten drei Punkte!