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Dynamo-Torwart Schreiber unter Beschuss? Stamm: „Das interessiert mich nicht!“

Dresden – Wann immer Tim Schreiber (23) zuletzt den Ball bekam, reagierten einige Anhänger mit Unruhe. Dynamo Dresdens Trainer Thomas Stamm (42) kann das jedoch nicht nachvollziehen und verteidigte seinen Schlussmann bereits vor dem 3:3-Unentschieden gegen den Karlsruher SC – und bewies damit Recht.

„Im Grunde genommen ist mir die Aufregung innerhalb der Fangemeinde ziemlich egal. Selbst wenn im Stadion gepfiffen wird, berührt mich das nicht“, erläutert der Schweizer und entgegnet:

„Wie viele Gegentore haben wir in den vergangenen 16 Monaten durch Fehler von Tim kassiert? Zwei in 16 Monaten? Das ist eine akzeptable Quote!“

Obwohl Schreiber gegen den KSC erneut drei Tore hinnehmen musste, trifft ihn keine Schuld, da die Situationen nur schwer zu verhindern waren.

„Die entscheidende Frage ist doch, ob er sich in der 2. Bundesliga weiterentwickelt hat. Und das hat er definitiv! Wer das nicht erkennt, hat meiner Ansicht nach keinerlei Verständnis vom Torwartspiel und Fußball“, betonte Stamm energisch.

Der 42-Jährige stellte unmissverständlich klar: Wer anderer Meinung ist, sei herzlich eingeladen, seine Position im Trainerbüro ausführlich darzulegen.

„Diese Meinung darf jeder haben, und die entstandene Unruhe ist nachvollziehbar. Aber das beeinflusst unsere Arbeit mit Tim nicht und hat auch keine Auswirkungen auf ihn, so wie ich ihn einschätze.“

Auch der Torhüter selbst nahm Stellung: „Grundsätzlich hört es sich gut an, wenn der Trainer solche Worte findet. Kritik kann kommen – ich weiß damit umzugehen und kann sie richtig einordnen. Entscheidend ist, was ich auf dem Platz zeige.“

Dennoch musste man gegen Karlsruhe erneut feststellen: Längere Abschläge von Schreiber verlieren meist schnell an Wirkung.

Nicht jeder grobe Fehler führt unmittelbar zum Gegentor, wie das Spiel gegen Darmstadt verdeutlichte. Dort spielte Schreiber den Ball direkt zu Isac Lidberg (27), den Kofi Amoako (20) jedoch noch vor einem Gegentreffer bewahrte.

„Es geht immer um absolute Überzeugung. Er macht nicht alles richtig, genauso wenig wie Haupe oder David Yelldell. Auch ich mache Woche für Woche Fehler. Das ist Teil des Prozesses – mit voller Überzeugung“, erklärt Stamm.

Er fügte hinzu: „Das bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht ständig darüber nachdenken, wie wir die bestmögliche Mannschaft auf den Platz bringen. Es ist keineswegs so, dass wir keine Überlegungen zur optimalen Startelf und zum besten Team für den Spielverlauf anstellen.“

Dynamos Coach betonte abschließend: „Das betrifft alle Positionen gleichermaßen. Wenn es um die beste Mannschaft geht, überlegen wir stets, wie wir mehr Stabilität ins Team bekommen.“

Tabelle der 2. Bundesliga

Die Rangliste der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Am Saisonende sichert sich der Erstplatzierte den Meistertitel und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das Gleiche gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte spielt gegen den Drittletzten der Bundesliga in der Relegation um den Aufstieg oder den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.