Warum zeigte Dynamo erst nach dem 0:3 eine Reaktion?
Kaiserslautern – Fußball kann manchmal unvorhersehbar sein. Erst nach dem Rückstand von 0:3 (70. Minute) brachte Dresden in Kaiserslautern plötzlich mehr Offensive ins Spiel. Mit etwas mehr Nachdruck und etwas Glück hätten sich noch weitere Chancen ergeben können, das Potenzial war vorhanden. Am Ende blieb es jedoch beim sehenswerten Treffer von Jakob Lemmer (25., 77.), der lediglich kosmetischen Charakter hatte. Doch warum kam der Umschwung erst so spät?
Im Wesentlichen war es der kurz zuvor eingewechselte Stefan Kutschke (37), der in der 71. Minute die erste echte Torchance für Dynamo verbuchen konnte. Pech hatte er, dass sein Kopfball knapp am Tor vorbeiging. Der Einschlag von Lemmers 22-Meter-Kracher, wenige Augenblicke später die Chancen von Dominik Kother (25.) und Vincent Vermeij (31.) rückten Dynamo plötzlich ins Rampenlicht. Plötzlich gab es Möglichkeiten.
Der Grund dafür: Der Trainer der SGD, Thomas Stamm (42), stellte die Mannschaft auf eine Viererkette um. Die beiden kräftigen Stürmer Kutschke und Vermeij verschafften sich mehr Raum. Genau diese Entschlossenheit wünschte man sich von der Sportgemeinschaft von Beginn an.
Stamm wollte allerdings nicht akzeptieren, dass seine Mannschaft erst spät ins Spiel fand. Er vertrat eine andere Ansicht.
„Wir hatten auch in der ersten Halbzeit einige gute Durchbrüche, etwa als Jakob Lemmer auf Nils Fröling ablegte, der den Torwart fast überwinden konnte“, erklärte er nach dem Spiel. „Über die gesamten 90 Minuten gesehen, hatten wir durchaus die eine oder andere Gelegenheit und gute Phasen.“
Doch erst in der Schlussphase, als das Spiel bereits entschieden schien, wurde Dynamo energischer.
„Der Gegner zog sich weiter zurück, wir passten die Taktik an. Das bereitete dem Gegner Probleme. Wir spielten mehr lange Bälle und erhöhten den Druck. Stefan wurde weiter vorn eingesetzt und wir agierten mit verstärkten Flanken. Dadurch ist es völlig normal, dass man offensiv etwas mehr Spielanteile und Chancen kreiert. Davor war das Spiel ausgeglichen. Umso ärgerlicher sind die Gegentore nach Standardsituationen“, analysierte Stamm die letzten Minuten.
Auch die Spieler bemerkten plötzlich, dass Kaiserslautern in der Defensive nicht wirklich sicher stand. Das war zwar nie eine Stärke, wurde jedoch erst zum Ende hin problematisch.
„Wir hatten auf dem Feld das gute Gefühl, nochmal heranzukommen. Natürlich sind drei Tore auf diesem Niveau schwer aufzuholen. Wenn wir das zweite Tor noch gemacht hätten, wäre es für Lautern richtig brenzlig geworden – wir hätten das Spiel noch drehen können“, so Lukas Boeder (28).
Hätte, wenn – alles nur hypothetisch. Die Realität ist: Es kam zu spät.
Tabelle 2. Bundesliga
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Derjenige, der am Saisonende den ersten Platz belegt, wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte hingegen muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, um über Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu entscheiden.