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Dynamo-Trainer Stamm verärgert nach spätem Ausgleich: „Die zweite Halbzeit entspricht nicht unserem Anspruch!“

Elversberg – Die beeindruckende Serie von Dynamo Dresden hält auch in der 2. Liga weiter an. Seit Beginn der Saison 2023/2024 ging Dresden nun bereits zum 39. Mal mit einer 1:0-Führung in ein Spiel – und sicherte sich dabei stets mindestens einen Punkt. So auch vor 10.000 Zuschauern in Elversberg. Eigentlich hätten es aber drei Punkte sein müssen, vielleicht sogar müssen. Der Ausgleich der Saarländer zum 2:2 erfolgte erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit.

So spielt nun mal der Fußball. In Bielefeld fiel der Siegtreffer von Luca Herrmann (26) sogar erst in der 100. Minute zum 2:1. In Elversberg gelang Younes Ebnoutalib (22) spät der Ausgleich für die SVE. Äußerst ärgerlich, ohne Frage.

Natürlich zählt in dieser Liga jeder Punkt, und vor dem Spiel hätte wohl jeder einen solchen unterschrieben. Doch Dynamo-Coach Thomas Stamm (42) hatte im Vorfeld in der Pressekonferenz gewarnt.

Zum einen vor den gefährlichen Standardsituationen des Gegners, zum anderen vor der Schlussphase der Elversberger. Denn die SVE hatte in bereits zwei Spielen nach der 90. Minute noch zwei Treffer erzielt und so den Sieg eingefahren.

Leider blieben beide Warnungen unbeachtet. Das zwischenzeitliche 1:1 resultierte aus einem Freistoß, das 2:2 fiel dann in der Nachspielzeit.

Entsprechend verärgert zeigte sich der Trainer nach dem Spiel: „Ein Punkt in Elversberg ist nicht schlecht und kann wichtig sein“, begann er noch relativ gelassen. Doch dann wurde der 42-Jährige deutlicher.

„Ich bin sehr enttäuscht von unserer Leistung in der zweiten Halbzeit. In den letzten 14, 15 Monaten, in denen ich hier tätig bin, war das eine der schwächsten Halbzeiten. Da frage ich mich: Haben wir die richtigen Lösungen gefunden? Haben wir, das Trainerteam, die passenden Anweisungen gegeben? Wenn man so unter Druck gerät, war es wohl nur eine Frage der Zeit. Die zweite Hälfte entspricht nicht dem Anspruch, den wir an uns selbst haben.“

Klare Worte!

Für ihn waren es nicht nur zwei verlorene Punkte. „So spät den Ausgleich zu kassieren, fühlt sich zunächst wie eine Niederlage an“, meinte auch Kapitän Niklas Hauptmann (29). „Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir die Umschaltmomente in der zweiten Halbzeit nicht konsequent ausgespielt haben. Der Druck auf uns wurde dadurch immer größer“, erklärte der 29-Jährige.

Seiner Meinung nach hat Dynamo am Ende den Tribut für die hohe Intensität der ersten Hälfte gezollt. Anders als zuvor verzichtete Dresden jetzt auf viele Ballkontakte, setzte aber früh auf aggressives Pressing und ging energisch in die Zweikämpfe – profitierte zudem von Fehlern des Gegners.

Das 1:0 erzielte Christoph Daferner (27) bereits in der 3. Minute, das 2:1 in der 39. Minute durch Jakob Lemmer (25) nach Ballgewinn und Vorlage von Hauptmann. „Wir waren physisch am Limit. Das hat man am Ende deutlich gemerkt“, so „Haupe“.

Tabelle der 2. Bundesliga

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Saisonende Platz 1 belegt, wird Meister der 2. Bundesliga und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das gilt ebenso für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.