Dynamo-Keeper Schreiber vor seinem Comeback: „Da werden ordentlich Pfiffe auf mich niederprasseln“
Dresden – Während in der sächsischen Hauptstadt am Mittwoch die 25-Grad-Marke überschritten wurde, herrscht in Saarbrücken derzeit nahezu täglich kräftiger Regen. Erinnerungen an vergangene Zeiten werden bei Dynamo Dresden wach – für Torhüter Tim Schreiber (22) sind diese Erinnerungen jedoch keineswegs negativ.
Ende Oktober 2023 stand Dresdens Schlussmann bei der abgebrochenen Partie im Ludwigspark noch im Tor von Saarbrücken. Nur wenige – unter ihnen Lukas Boeder (27) – kennen den Platz dort so gut wie er.
„Ich habe gehört, dass es dort eine Drainage gibt, sodass es keine Probleme geben sollte“, erklärte Schreiber am Mittwoch mit seinem fast perfekten sächsischen Dialekt.
Für den gebürtigen Freitaler ist es die erste Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte, an der er in der vergangenen Saison große Erfolge feiern konnte.
„Ich freue mich riesig darauf, viele bekannte Gesichter wiederzusehen“, sagte Schreiber. „Mit keinem meiner früheren Teamkollegen habe ich Kontakt gehalten. Man wird sich dann schon begegnen – sie verfolgen ein klares Ziel, das ich ihnen an diesem Tag gerne streitig machen möchte.“
Während einige seiner ehemaligen Kollegen sicher gerne an Schreiber zurückdenken, wird ein nicht unerheblicher Teil der Fans ihn eher kritisch sehen. Mit reichlich Pfiffen ist zu rechnen.
„Ich würde nicht behaupten, dass mich das zusätzlich anspornt. Ich blende das aus, interessiert mich nicht. Ich bin Spieler auf dem Feld, will meine Mannschaft unterstützen und Ruhe ausstrahlen. Wenn sie pfeifen, dann tun sie das eben – so ist Fußball nun mal“, zeigt sich Schreiber entspannt.
„Dass kein Saarbrücker Anhänger ein Trikot von mir mit Dynamo-Logo kaufen wird, ist verständlich. Trotzdem, wenn man sich gut versteht, ist das eben normal.“
Das Duell ist das absolute Spitzenspiel, fünf Spieltage vor Saisonende. Die SGD hat aktuell vier Punkte Vorsprung auf den Drittplatzierten Saarbrücken. Mit einem Sieg würden es mindestens fünf Punkte auf den Relegationsplatz sein – je nachdem, wie Cottbus (Platz vier, 55 Punkte) abschneidet.
Schreiber: „Wir sollten trotzdem einen kühlen Kopf bewahren und uns nicht zu sehr unter Druck setzen. Das wäre unser größter Feind. Wir fahren nicht nach Saarbrücken, um nur einen Punkt mitzunehmen, sondern wollen drei Punkte holen – darauf kommt es am Ende an.“
Tabelle der 3. Liga
Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist folgende: Der Tabellenführer am Saisonende ist Meister der 3. Liga und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Gleiches gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, um über Aufstieg oder Verbleib zu entscheiden.