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Drei "U23"-Mannschaften vertreten aktuell die 3. Liga – Dynamo-Trainer Stamm sieht hierin keine Schwierigkeiten

Dresden – Die zweite Mannschaft von Profivereinen stößt auf wenig Sympathie bei ihren Gegnern: Sie sind sportlich oft eine harte Nuss, da es für die gegnerischen Trainer unklar ist, welche Spieler der ersten Mannschaft zum Einsatz kommen. Zudem bleibt den Heim- und Auswärtsfüchsen bei den Zuschauerzahlen meist kaum etwas übrig.

In der 3. Liga sind momentan drei Teams von Dynamo-Anhängern vertreten: Hannover, Stuttgart und Dortmund kämpfen alle um den Verbleib in der Liga und haben dafür durchaus realistische Chancen. Gelingt es diesem Trio, den Klassenerhalt zu sichern, könnte sich die Anzahl der U23-Teams in der nächsten Saison sogar auf vier erhöhen. In der Regionalliga Südwest führt die U23 der TSG Hoffenheim die Tabelle ohne Konkurrenz an.

Der Großstadtverein aus Kraichgau hat in der Bundesliga bereits Mühe, ein großes Publikum zu mobilisieren – und seine zweite Mannschaft ist davon nicht auszunehmen. Passt das in die 3. Liga? "Am Ende zählt doch das Sportliche", betont Dynamo-Coach Thomas Stamm (42). Er war drei Jahre lang Trainer der U23 vom SC Freiburg und kennt sich in diesem Bereich bestens aus.

"Wir wünschen uns, dass alle Regionalliga-Meister endlich den Aufstieg schaffen. Ist die TSG die stärkste Mannschaft in der Gruppe, sollte sie ohne Weiteres den Sprung schaffen. Können andere Teams sportlich nicht auf diese Höhe kommen, dann ist das eben so", erklärt Stamm und sieht darin kein Kernproblem.

Für ihn stehen Leistung und Erfolg im Vordergrund. „Normale erste Mannschaften haben den Vorteil, dass sie die ganze Woche mit derselben Formation trainieren können. Als Coach einer zweiten Mannschaft ist man hingegen gezwungen, gleichzeitig den Auf- und Abstieg zu managen. Schauen Sie sich beispielsweise den VfB Stuttgart an: Während die U19 in der Woche in der Youth League gegen Barcelona antritt, ist das Team mehrfachen Belastungen ausgesetzt“, so der Schweizer Trainer.

Seiner Meinung nach spricht auch der finanzielle Hintergrund sehr für Mannschaften, die keine Zweitvertretungen sind.

"Ich weiß genau, welches Budget wir in Freiburg zur Verfügung hatten und wie wir unsere Spieler entlohnt haben. Zahlreiche Regionalligisten verfügen über weitaus größere Mittel. Jeder ist angesichts dieser Herausforderungen gefordert, exzellente Arbeit zu leisten. Und wenn eine zweite Mannschaft das besser hinbekommt, sollte das auch anerkannt und honoriert werden."

Tabellenaufbau der 3. Liga

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Der Spitzenreiter wird zum Drittligameister gekürt und steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte schafft den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte muss sich im Anschluss an einen Aufstiegs-/Abstiegskampf gegen den drittletzten Verein der 2. Bundesliga behaupten, um den Verbleib in der Liga zu sichern.