Zwischen Union und RB Leipzig herrscht lange Langeweile – dann fallen innerhalb von sechs Minuten drei Tore!
Berlin – Ein torloses Remis in der Hauptstadt schien fast vorprogrammiert. In der letzten Saison endeten die Ligaduelle zwischen Union Berlin und RB Leipzig jeweils mit einem 0:0. Auch am Freitagabend sah es lange so aus, als sollte sich diese Serie fortsetzen. Doch plötzlich legten beide Mannschaften einen Gang zu, und binnen sechs Minuten fielen drei Treffer – mit dem besseren Ende für die Gastgeber, die das Spiel mit 3:1 (0:0) für sich entschieden.
Die Berliner Fans legten aus Protest 15 Minuten lang eine Pause im Support ein. Auch auf dem Spielfeld begann die Partie recht ruhig.
RB Leipzig hatte zunächst leichte Vorteile, vor allem über die linke Seite mit Yan Diomande. Nach 17 Minuten versuchte dieser sich erstmals mit einem Abschluss, doch Union-Torwart Frederik Rönnow zeigte eine starke Parade. Auch bei der folgenden Ecke und dem Kopfball von Christoph Baumgartner blieb Rönnow aufmerksam.
Danach ließ das Spiel an Spannung nach und es entwickelte sich zunächst keine Partie, die man sich gerne ein zweites Mal ansehen würde. Dennoch schien jederzeit eine Aktion zu passieren, die das Ergebnis hätte verändern können.
Besonders, da die Roten Bullen einige Standards zugesprochen bekamen und meist auf hohe Flanken in den Strafraum setzten. Allerdings fehlte der verletzte Stammstürmer Romulo, der oft mit seinem Einsatz bestach. Somit blieben die wenigen Torchancen ungenutzt.
Union stellte sich defensiv geschickt an, machte die Räume eng und verteidigte diszipliniert. Da Leipzig kaum Lösungen fand, ging es folgerichtig mit einem 0:0 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielverlauf. Beide Teams gingen robust, aber regelkonform zur Sache, ohne spielerisch zu überzeugen.
Viele befürchteten bereits eine weitere torlose Begegnung. Doch dann brachen die Gastgeber den Bann.
Nach einem steilen Pass tauchte Oliver Burke plötzlich frei im Strafraum auf, ließ Kosta Nedeljković aussteigen und schloss präzise zum 1:0 ab (57.).
Der Fußball wurde nun lebhafter. Fast im Gegenzug gelang den Gästen der Ausgleich. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld konterte Leipzig blitzschnell: Conrad Harder spielte auf rechts zu dem eingewechselten Tidiam Gomis, der mit einem platzierten Schuss unten rechts zum 1:1 traf (60.).
Die Partie schien nun zu explodieren. Nur drei Minuten später erzielte Ilyas Ansah nach einer Flanke per Kopf völlig frei das 2:1 für Union – ein Treffer, der zuvor viel zu leicht fiel. Leipzig musste sich kurz sammeln, um diesen Rückschlag zu verarbeiten. Anschließend versuchten die Sachsen alles, um den Ausgleich zu erzwingen, doch die Abwehr der Eisernen blieb stabil.
Trainer Ole Werner brachte Timo Werner in den Schlussminuten ins Spiel. Doch auch der Stürmer konnte den Spielverlauf nicht mehr drehen. Stattdessen öffneten die Gäste das Spiel, was Union durch einen Konter und einen Treffer von Tim Skarke in der Nachspielzeit zum 3:1-Endstand nutzte (90.+3).
14. Spieltag
1. FC Union Berlin – RB Leipzig 3:1 (0:0)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Haberer (59. Trimmel), Khedira, Köhn (85. Nsoki), Kemlein, Jeong (67. Schäfer) – Burke (67. Ilic), Ansah (85. Skarke)
RB Leipzig: Gulácsi – Nedeljkovic (81. A. Maksimovic), W. Orban, Lukeba, Raum – Seiwald (90.+1 T. Werner) – Schlager, Baumgartner – Bakayoko (58. Gomis), Harder, Diomande
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)
Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Burke (57.), 1:1 Gomis (60.), 2:1 Ansah (64.), 3:1 Skarke (90.+3)
Gelbe Karten: Haberer (5), Doekhi (2) / Raum (4), Harder (3)
Bundesliga-Tabelle
Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Spitzenreiter am Saisonende wird Deutscher Meister. Die Plätze 17 und 18 bedeuten den Abstieg in die 2. Bundesliga. Der Drittletzte (Platz 16) nimmt an der Relegation teil, um den Klassenverbleib zu sichern. Gegner dort ist der Drittplatzierte der zweiten Liga.