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Hertha-Krise verschärft sich: "Das darf so nicht passieren"

Berlin - Im Olympiastadion herrschte purer Frust bei eisigen Temperaturen! Cristian Fiél hatte von seiner Mannschaft nichts geringeres als einen Sieg erwartet. Doch anstelle des erhofften Erfolgs kam es zur Blamage. Hertha BSC erlebte gegen den Neuling Preußen Münster eine peinliche Niederlage und steckt nun tiefer in der Krise.

So schwach waren die Berliner zuhause noch nie im Unterhaus. Das 1:2 markiert bereits die fünfte Heimniederlage - und das gegen einen Aufsteiger.

"Wir sind sehr enttäuscht", äußerte sich der Hertha-Coach auf Sky. "Ein Heimsieg war unser klares Ziel. Doch das, was wir gezeigt haben, war zu wenig, um zu gewinnen."

Die Hoffnungen auf den Aufstieg sollte die Alte Dame in den kommenden Wochen beiseitelegen. Sie befindet sich weiterhin im Mittelfeld und kann höchstens noch 24 Punkte erreichen (unter Pal Dardai waren es letzte Saison zur Hinrunde 25 Punkte). Das setzt einen Sieg zum Abschluss der Hinrunde in Hannover voraus.

Doch wenig deutet darauf hin. Der Trend zeigt deutlich nach unten. Aus den letzten sieben Partien musste Hertha fünf Niederlagen hinnehmen. "Die gegenwärtige Lage ist so, dass wir zu wenige Punkte haben, um zufrieden sein zu können", erklärt Fiél.

Die Probleme sind die gleichen seit Wochen: Hertha schafft es nicht, eine Führung zu halten, macht dem Gegner Geschenke und verteidigt Standards schlecht. Tore gegen sie zu erzielen, ist ein Leichtes!

Hertha BSC zeigt sich harmlos in der zweiten Halbzeit

Die Niederlage zeichnete sich dabei nicht ab. Der Klub aus der Hauptstadt zeigte eine solide erste Hälfte, ging durch einen Elfmeter von Derry Scherhant (22) verdient in Führung, ließ gegen den Neuling nichts zu, leistete sich jedoch durch Pascal Klemens (19) einen gravierenden Fehler.

Ohne Druck verlor der 19-Jährige den Ball am eigenen Strafraum. Daniel Kyerewaa (57. Minute) bedankte sich und leitete den Frust bei Hertha ein.

"Bis dahin hatten wir alles im Griff", sagt der Trainer. Der überraschende Ausgleich war ein entscheidender Schlag. "Es ist ein Fehler, der nicht passieren darf, aber passiert ist. Dann konnte man sehen, dass sie ins Grübeln kamen und verunsichert wurden."

Von Hertha kam im Anschluss nichts mehr. Besonders in der zweiten Halbzeit war es eine Leistung, die Fragen aufwirft und den Trainer an der Seitenlinie verzweifeln lässt. "Die Art und Weise, wie wir die Tore kassieren, zieht sich durch die ganze Saison. Das ist auch für mich schwer zu erklären."

Zum dritten Mal in Folge wurde aus einer Führung ein 1:2. Die Berliner verpassten es auch gegen Münster, das zweite Tor zu erzielen, und spielten einmal mehr die perfekten Gastgeber. Durch den Patzer haben sie sich selbst geschadet. "In der zweiten Halbzeit treten Fehler auf, die schon seit Wochen und immer wieder auftreten. Stets mit der gleichen Regelmäßigkeit. Das darf so nicht passieren", monierte Leistner auf Sky.

Schlimmer noch: Mit Ibrahim Maza (19) und Florian Niederlechner (34) verzeichnet Hertha die nächsten Ausfälle. Beide mussten wegen muskulärer Probleme das Feld verlassen. Somit wächst die ohnehin schon lange Verletztenliste weiter.