Die Spitzenligen erwägen eine bedeutende Änderung bei Transfers, aber es gibt einen Vorbehalt!
England - Werden schmerzhafte Abgänge und beeindruckende Zugänge nach dem Saisonstart bald Geschichte sein? Es scheint, als ob die fünf führenden europäischen Ligen eine Umwälzung auf dem Transfermarkt planen. Jedoch birgt dies auch Risiken.
Der Sunday Times aus Großbritannien zufolge haben die Vereine der englischen Premier League beschlossen, das Transferfenster für die Saison 2025/26 bereits am 15. August zu schließen, also bevor der erste Spieltag beginnt.
Ebenso seien die Mannschaften der spanischen LaLiga in den Gesprächen schon weit fortgeschritten und könnten sich bald dem Vorschlag anschließen. Es wird außerdem erwartet, dass die italienische Serie A, die französische Ligue 1 und die Bundesliga zeitnah ebenfalls an Bord kommen.
Auch die European Club Association ("ECA") steht der Idee offen gegenüber, was wichtig ist, um detaillierte Regelungen für das neue Ende der Transferperiode festzulegen.
Die Vereine möchten mit der vorgezogenen Deadline endlich für Planungssicherheit sorgen. Besonders in Deutschland sind die Probleme eines noch offenen Transfermarkts nach dem Saisonstart bekannt.
Letztes Jahr wechselte beispielsweise Randal Kolo Muani (25) in letzter Minute zu PSG, während Werder Bremen seinen führenden Torschützen Niclas Füllkrug (31) ohne angemessenen Ersatz an den BVB verlor.
Diesen Sommer wechselte Robin Gosens (30) kurz vor dem Ende der Transferperiode von Union Berlin nach Italien.
Könnte die Saudi Pro League von der Änderung profitieren?
Transfers kurz vor der Frist würden durch den Vorschlag nicht verhindert, aber die Trainer hätten mehr Zeit, sich auf die neuen Umstände einzustellen, ohne mitten im laufenden Betrieb Anpassungen vornehmen zu müssen.
Ein möglicher Gewinner der Vereinbarung könnte die Saudi Pro League sein. Dort blieb das Sommertransferfenster dieses Jahr bis zum 2. September geöffnet. Eine deutliche Verkürzung der Frist wird von der Liga anscheinend nicht in Betracht gezogen.
In vielen Ländern gibt es längere Transferzeiten als in den Top-Europaligen, doch keine dieser Ligen verfügt über ähnlich starke finanzielle Mittel wie die saudische Spitzenliga. Spieler mit Wechselabsichten könnten sich bei kürzeren Transferfenstern in Europa also in Richtung Wüste orientieren.
In den letzten Jahren wechselten Stars wie Cristiano Ronaldo (39), Karim Benzema (36) und Neymar (32) auf die Arabische Halbinsel.
Diesen Sommer wurden allein für die Transfers von Ex-Leverkusener Moussa Diaby (25) zu Al-Ittihad und dem englischen Torjäger Ivan Toney (28) zu Al-Ahli 100 Millionen Euro ausgegeben.