zurück

DFB-Rückkehrer äußert sich kompromisslos: Unter Löw herrschte ein "ziemlich frostiges" Klima

Mainz – Die Heim-EM 2024 sowie Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) haben in den letzten Monaten frischen Wind in die deutsche Nationalmannschaft gebracht – sodass die düstere Durststrecke der Vergangenheit fast in Vergessenheit geriet. Dennoch erinnert ein ehemaliger DFB-Spieler schmerzhaft daran, wie sehr sich die Stimmung in vergangenen, schwierigen Zeiten unterschied.

"Um ehrlich zu sein, wirkte damals alles ein wenig kalt", berichtete Nadiem Amiri (28) am Samstagabend im aktuellen Sportstudio des ZDF.

Der aufstrebende Mainz-Spieler kehrte nach über vier Jahren DFB-Abwesenheit gegen Italien zurück auf den Platz – seine letzte Spielminute für Deutschland war im November 2020 gegen Tschechien, damals noch unter Joachim Löw (65).

In jener enttäuschenden Endphase unter dem Weltmeister-Trainer passte es auch menschlich einfach nicht mehr: "Ich habe mich nicht rundum wohlgefühlt", verriet der 28-Jährige.

"Natürlich ist es eine Ehre, für Deutschland zu spielen. Doch wenn man über einen längeren Zeitraum Erfolg haben möchte, muss das Team zusammenhalten und sich gegenseitig schätzen", fügte der siebenfache Nationalspieler hinzu.

Heutzutage funktioniert das deutlich besser: "Die Atmosphäre hat sich verändert. Es ist richtig warm, und man fühlt sich unglaublich wohl. Man merkt, dass hier ein Team existiert, das sich schätzt und zusammensteht."

Bei seinen jüngsten Kadern hat Nagelsmann stets betont, wie wichtig ihm neben der sportlichen Leistung vor allem auch der Charakter seiner Spieler ist.

Dass Amiri einen guten Draht zu dem DFB-Fußballlehrer pflegt, überrascht kaum. Schließlich holte der Landsberger den zentralen Mittelfeldspieler bereits 2012 in die Hoffenheimer U17, wodurch ihm der Weg in den Profifußball geebnet wurde, und er sich unter dem damals noch recht jungen Trainer zur Stammkraft entwickelte.

"Fachlich ist Julian für mich auf einem anderen Niveau, denn er ist einfach herausragend und gehört zu den weltbesten Trainern", schwärmte der gebürtige Ludwigshafener vom Bundestrainer.

Obwohl die enge Verbindung zum 37-Jährigen besteht, sieht der Spielgestalter der Nullfünfer die WM 2026 aktuell noch nicht fest in seinem Plan: "Ich lebe im Hier und Jetzt und konzentriere mich auf diese Saison. Aber ich denke, jeder Fußballer träumt davon, einmal an einem solchen Turnier teilzunehmen."