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Gerichtliche Schritte gegen Schiedsrichter wegen verspieltem Aufstieg: Drittklassiger Fußballverein geht vor!

In Tarragona, Spanien, erlebt der Fußball eine Premiere: Der Drittligist Nàstic de Tarragona verklagt den Schiedsrichter der entscheidenden Aufstiegs-Play-off-Begegnung, weil dieser durch seine Leitung den Aufstieg in die zweite Liga vereitelt haben soll, auf einen Schadenersatz in Millionenhöhe.

Im Kampf um den Aufstieg traf Tarragona im Juni auf Málaga. Nach einem umstrittenen Spielverlauf, der nach Verlängerung mit 2:2 endete (Málaga gewann das Hinspiel 2:1), stieg Málaga auf. Tarragona akzeptierte das Ergebnis jedoch nicht und klagt nun gegen den Schiedsrichter Eder Mallo Fernández (31) auf fünf Millionen Euro Schadenersatz, wie spanische Medien berichten.

Nach Angaben von El País werfen die Katalanen dem Schiedsrichter vor, das Spiel absichtlich beeinflusst, die Regeln inkonsistent und zugunsten von Málaga angewendet zu haben und das Spiel unregelmäßig lange fortgesetzt zu haben, bis Málaga ein Tor erzielen konnte.

Tarragona erhielt im Spiel fünf Gelbe Karten und eine Rote Karte, während Málaga ohne Strafen blieb. Der Ausgleich zum 2:2 fiel in der 124. Minute. Eine Analyse eines ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichters identifizierte mindestens 13 Fehlentscheidungen, die ebenfalls Teil der Klage sind.

"Während der Verlängerungspause bat der Schiedsrichter um ein Muskelrelaxans, da er nervös war und nicht weitermachen wollte. Dies wirft Fragen auf, es sei denn, er hat etwas übersehen", so Tarragonas Anwalt Antoine Jordà, zitiert von Marca während einer Pressekonferenz.

Vorbesprechungen des Schiedsrichters beeinflussten möglicherweise das Spiel

Der Verein hat eine Detektei beauftragt, die herausfand, dass der Schiedsrichter im Vorfeld der Partie in Gesprächen eine Karte gegen einen Nàstic-Spieler und eine bevorstehende Gehaltserhöhung für sich selbst erwähnt haben soll. Dies führte dazu, dass Tarragona den ungewöhnlichen Schritt einer Klage wagte.

"Manche Dinge sind untragbar: Dieser Mann darf nicht straffrei ausgehen, auch wenn uns klar ist, dass wir die Aufstiegsmöglichkeit nicht zurückbekommen und er sich wahrscheinlich für zahlungsunfähig erklärt", äußerte Jordà.