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Zerrissenes Abschiedsgeschenk: Bergner übergibt Chemie Leipzig in Pleite

Berlin – Eine anfänglich starke Aufbruchstimmung bei der BSG Chemie Leipzig erwies sich letztlich als vergeblich. Am Sonntag konnten die Leutzscher nach der herben Niederlage im Derby-Pokal gegen die VSG Altglienicke zunächst jubeln, verloren jedoch letztlich mit 1:2 (bisher 1:0). Interimstrainer David Bergner erlebt damit einen wenig erfreulichen Abschied.

Die bittere 1:4-Niederlage im Alfred-Kunze-Sportpark gegen den Stadtrivalen Lok Leipzig traf die Messestädter, die sich noch nicht vollständig von ihren Sorgen um den Klassenerhalt befreien konnten.

Das Spiel fand am Sonntag im östlichen Berliner Stadtteil Lichtenberg statt – hier war Altglienicke, der zuletzt mit 4:2 gegen Hertha BSC II triumphierte, zuvor das Halbfinale des Landespokals erreichte und in den letzten sechs Ligabegegnungen nur einmal unterlegen war, der Gegner.

Auf der anderen Seite spürte Chemie den Druck der Verfolger: Während Eilenburg, Viktoria Berlin und Luckenwalde am Freitag siegten, konnte parallel auch Zehlendorf in Plauen einen Erfolg verbuchen.

In einer recht ausgeglichenen ersten Hälfte erlangten die Gäste die Führung. Unter den Augen des ab Dienstag offiziell zurückgetretenen Trainers Adrian Alipour zog Florian Kirstein ab – vergleichbar mit der Leistung des wieder in der Startelf stehenden Elias Oke, der in abgeänderter Form den Führungstreffer zum 1:0 (in der 43. Minute) für die BSG verwandelte.

Vor insgesamt rund 800 Zuschauern hielten sie die Führung lange Zeit, obwohl die Berliner nach der Halbzeit gute Chancen zum Ausgleich hatten.

Doch in der Schlussphase entglitt der scheinbar sichere Auswärtssieg Chemie noch aus den Händen. Der eingewechselte Grace Bokake stellte in der 84. Minute den Ausgleich her, obwohl er bereits im 3:0-Hinrundensieg im AKS getroffen hatte.

Fünf Minuten später verschärfte sich die Lage dramatisch für die BSG: Malick Sanogo sorgte mit einem beeindruckenden Sololauf für Unruhe, als er in der 89. Minute den Führungstreffer für die Gäste erzielt und damit das 2:1-Verhältnis herstellte. Es war bereits sein sechster Einsatz in dieser Saison – der 20-jährige Sohn des ehemaligen Bundesliga-Stürmers Boubacar Sanogo machte damit sein zweites Tor aus.

Dieser Treffer markierte endgültig den Schlusspunkt. Bergner, dessen angespannte Miene den Moment widerspiegelte, wollte seinen Trainerposten offenbar nicht mit einer Niederlage verlassen. Zwar rutschen die Grün-Weißen in die offizielle Abstiegszone ab, doch der Abstand zum gefährlichen Rang 17 beläuft sich noch auf fünf Punkte.

Tabelle Regionalliga Nordost

Der Meister 2025 tritt am Saisonende in zwei Relegationsspielen gegen den Sieger der Regionalliga Nord an. Der Gewinner dieser Duelle steigt in die 3. Liga auf. Insgesamt können, abhängig von den Abstiegen in der 3. Liga, maximal vier Mannschaften den Abstieg besiegeln.