Dynamo-Trainer Stamm entschuldigt sich: Seine Mannschaft benötigte einen ernsten Weckruf!
Von einem tiefen Schlaf zu einem aufmerksamen Aufwachen, die Ärmel hochgekrempelt und hart für den Derbysieg gekämpft. Dynamo Dresden fand sich früh mit 0:2 gegen Cottbus im Rückstand (12. Minute), schaffte es jedoch mit reichlich Willen und Moral, das Spiel zu drehen und mit 4:2 (Halbzeit 2:2) zu gewinnen. Unter den Augen von 30.795 Zuschauern erzielten für Dresden Stefan Kutschke (27.), Tony Menzel (31.), Robin Meißner (78.) und Philip Heise (90.) die Tore.
Das Spiel begann und endete mit Gänsehaut. Die Spannung war greifbar, und was sich die Fans sowie die Spieler auf dem Platz leisteten, war pure Begeisterung. Das Stadion lebte und vibrierte vor Freude.
Die beeindruckende Kulisse schien Dynamo anfangs mehr zu lähmen als zu beflügeln, was die frühen Gegentore durch Phil Halbauer (8.) und Tolcay Cigerci (12.) zeigten. Ein klarer Fehler von Tim Schreiber vor dem 0:2, der Cottbus den Ball direkt zuspielte, doch ein solcher Schuss aus 50 Metern ist dennoch bemerkenswert. Chapeau!
"Für die ersten 20 Minuten müssen wir uns entschuldigen", gestand Dynamo-Coach Thomas Stamm nach dem Spiel: "Wir waren nicht präsent, hatten nicht den nötigen Elan, waren nervös." Dennoch verteidigte er seinen Torhüter nach dessen Fehlgriff. "Ein 0:2 kann immer mal vorkommen."
Was dann folgte, kann wohl nur mit echtem Willen und Leidenschaft beschrieben werden, wie Dynamo sich unter dem Lärm der eigenen Fans wieder ins Spiel kämpfte.
Eine Portion Energie kam hinzu. Ein Foul von Maximilian Pronichev an Claudio Kammerknecht im Strafraum führte dazu, dass Stefan Kutschke (27.) per Elfmeter den Anschlusstreffer erzielte.
Thomas Stamm zeigt sich mit dem Schlussresultat "sehr zufrieden"
"Nach dem Tor spielten wir klarer", lobte Stamm. Kurz danach ermöglichte ein herausragender Pass von Philip Heise auf Tony Menzel, der gleich zwei Gegenspieler überlief, den Ausgleich zum 2:2 (31.). Grandios!
Dresden kämpfte sich aus einer misslichen Lage heraus und hätte fast mit dem Halbzeitpfiff das Spiel komplett gedreht. "Sich nach einem 0:2 so zurückzukämpfen, erfordert einiges", bemerkte der Trainer.
Die zweite Halbzeit begann, wie man es von Dresden erwartet hatte. Die Mannschaft dominierte das Spielgeschehen und nutzte den Platz gut aus. "Wir haben nur noch einen Konter zugelassen, das war’s. Die zweite Halbzeit war gut. Ich wünsche mir aber noch mehr Präzision in unserem Spiel", erklärte Stamm.
Der Gastgeber ließ nichts unversucht, um den Sieg zu erringen. Eine abgewehrte Ecke führte zu einem Kopfball von Henry Rorig an die eigene Latte, woraufhin Robin Meißner (78.) den Abpraller verwertete.
Kurz vor Schluss setzte der überragende Heise den Schlusspunkt. "Am Ende bin ich sehr zufrieden", sagte Stamm mit einem Lächeln.