Dynamo-Stürmer Daferner stellt das Team über sich selbst
Dresden – Obwohl Christoph Daferner (27), der aktuell beste Torjäger Dynamos, beim Spiel in Bochum zunächst nur auf der Ersatzbank Platz nahm, störte ihn das überhaupt nicht.
„Niemand steht über dieser Mannschaft. Das ist uns allen bewusst. Das muss man vorleben und akzeptieren“, erklärt der 27-Jährige. Geht er wirklich so gelassen mit der Situation um? „Gute Frage. Unser Kapitän heißt Stefan Kutschke (37) und bringt uns das immer wieder nahe. In den Köpfen der Mannschaft ist das fest verankert. Für den Trainer sind das keine einfachen Entscheidungen. Diese gilt es zu akzeptieren und trotzdem weiter alles zu geben“, beschreibt der Schwabe seine Einstellung zum Teamgeist.
Es könnte gut sein, dass es sich hierbei um eine einmalige Ausnahme handelt und Thomas Stamm (42) am Sonntag beide ehemaligen Düsseldorfer Daferner und Vincent Vermeij (31) gemeinsam auf die Jagd nach Fortuna schicken wird. „Das müsst ihr den Trainer fragen, das wird sich zeigen. Fakt ist: Jeder will die vollen 90 Minuten auf dem Platz stehen. Das wäre auch schlimm, wenn es anders wäre. Trotzdem muss man das große Ganze im Blick behalten. Es geht darum, dass wir als Dynamo Dresden den Klassenerhalt schaffen. Dafür muss sich jeder unterordnen und seinen Beitrag leisten“, betont Daferner.
Beim 2:1-Auswärtssieg in Bochum kam er eingewechselt und feierte den wichtigen Erfolg auf dem Platz. „Das war enorm wichtig.“ Nun steht das Spiel gegen Düsseldorf bevor.
„Dafi“ zieht einen Vergleich zwischen den beiden Clubs, die sich „in einer ähnlichen Phase befanden. Beide Teams hatten zuletzt keinen Punkt geholt, konnten am Wochenende aber wieder gewinnen. Das war ein kleiner Befreiungsschlag. Düsseldorf hat eine hohe Qualität, die auch Bochum besitzt hat“, so seine Einschätzung.
„Darauf gilt es aufzubauen. Fußball kann manchmal ganz einfach sein. Wir haben zwei Tore erzielt und anschließend mit allem, was wir hatten, verteidigt. So gewinnt man Spiele. Das war ein wichtiger Schritt nach vorne.“
Ein zweiter Sieg in Folge wäre ein weiterer Fortschritt und wichtig für die Zukunft. Abgesehen vom Spiel gegen Kaiserslautern treffen sie bis Ende Januar auf Gegner aus der unteren Tabellenhälfte.
„Es wäre wirklich gut, wenn wir bis zur Winterpause noch ein paar Punkte sammeln könnten“, sagt Daferner – egal ob er von Anfang an oder als Einwechselspieler aufläuft.
Tabelle der 2. Bundesliga
Die Rangliste in der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Saisonende auf Platz 1 steht, ist Meister der zweiten Liga und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Das gilt ebenfalls für den Tabellenzweiten. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse auszuspielen.