Chris Tall platzt nach der deutlichen HSV-Niederlage in München der Kragen: „Da wird mir richtig übel“
Hamburg – „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“ – nach der klaren 0:5-Pleite beim FC Bayern München prasselte im Netz jede Menge Spott auf den HSV nieder. Genau aus diesem Grund platzte einem eingefleischten Fan der Kragen.
Kurz nach dem Schlusspfiff in der Allianz Arena meldete sich der Comedian Chris Tall (34) über Instagram zu Wort. Auf seinem Account veröffentlichte der leidenschaftliche Anhänger der Rothosen ein Bild von sich im Trikot des Hamburger SV.
„Hey, super, jetzt habt ihr alle, was ihr wolltet und könnt euch wieder lustig machen. Schon wieder eine Klatsche in München. Unglaublich“, schrieb der 34-Jährige in der Bildunterschrift, bevor er seiner Frustration freien Lauf ließ – diese richtete sich jedoch nicht gegen die Spieler und deren Einsatz.
„Ich würde selbst auf der Bühne keinen Ton herausbringen, wenn ich eine ganze Woche lang lesen müsste, dass alles eh nichts taugt und ich nichts draufhabe. Dieser Hass und Zynismus, teilweise sogar von den eigenen ‚Fans‘ – da wird mir wirklich schlecht“, schimpfte der gebürtige Hamburger.
Auf dem Spielfeld stünden immer noch Menschen, die niemandem etwas getan hätten, erklärte der Komiker. Zum Abschluss wandte er sich direkt an die Mannschaft: „Jungs! Es gibt viele echte Fans, die immer hinter euch stehen. Ihr seid jung. Glaubt an euch und bleibt zusammen!“, appellierte er.
So treffend seine Worte auch waren, musste Chris Tall sich wohl auch eingestehen, dass die Leistung der Rothosen, vor allem in der ersten halben Stunde gegen den Rekordmeister, alles andere als Bundesliganiveau hatte.
„Man kann defensiv agieren, aber man muss aktiv sein. Wir waren passiv. Wir standen eher daneben“, zog Sportvorstand Stefan Kuntz (62) nach dem Spiel im „Sky“-Interview sein Fazit. Trainer Merlin Polzin (34) ergänzte: „Wir haben die Räume nicht zugemacht und waren nicht aggressiv genug.“
So stand es bereits nach 30 Minuten 0:4, und die Hamburger hatten vor allem der Nachsicht des Gastgebers zu verdanken, dass in der zweiten Halbzeit nur noch ein weiterer Treffer fiel und das Ergebnis nicht noch höher ausfiel.
Am Ende konnte Kuntz das Ganze als Lernchance verkaufen: „Wenn man die richtigen Schlüsse zieht, war das heute ein wichtiges Spiel“, erklärte der Vorstand. Im enorm wichtigen Duell gegen den 1. FC Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr) bietet sich den Hamburgern die Gelegenheit zur Wiedergutmachung.
Tabelle 1. Bundesliga
Die Rangliste der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Derjenige, der am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt kämpfen. Der Gegner ist dabei der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.