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CFC-Sportdirektor Chris Löwe nach tumultartigem Spiel in Jena: „Wir hätten auch hier gewinnen können“

Jena/Chemnitz – Als „merkwürdig“ beschrieb CFC-Trainer Benjamin Duda (37) den denkwürdigen Fußballsamstag beim FC Carl Zeiss Jena, der für die Chemnitzer mit einer 0:2-Pleite endete.

Das Wort „skandalös“ wollte Duda jedoch nicht verwenden, obwohl es wohl passender gewesen wäre.

Über eine Stunde hinweg dominierten die Jenaer Ultras auf der Südtribüne das Geschehen. Zunächst verzögerte die (offiziell genehmigte) Pyro-Choreografie den Anpfiff um zehn Minuten.

Nach rund zehn Minuten Spielzeit fiel den Sicherheitskräften im Stadion auf, dass Fluchtwege mit Bannern blockiert waren.

Schiedsrichter Christoph Dallmann musste daraufhin die Begegnung unterbrechen. Beide Teams wurden in die Kabinen geschickt, es drohte sogar ein Abbruch, doch das Spiel wurde schließlich fortgesetzt.

Die Partie begann erst um 17 Uhr, also eine Stunde später als vorgesehen. Die Ultras aus Jena hatten sich lange geweigert, ihre Zaunfahnen abzunehmen.

„Am Ende hätte es keinem etwas gebracht, wenn das Spiel abgebrochen worden wäre. Ich glaube nicht, dass das die Fans auf den Rängen beeinflusst hätte“, erklärte CFC-Sportdirektor Chris Löwe (36) und fügte hinzu: „Wenn man 40 Minuten in der Kabine sitzt und nicht weiß, ob das Spiel weitergeht, hat das nichts mehr mit einem normalen Match zu tun. Aber beide Mannschaften waren davon betroffen.“

Löwe wollte die erste Niederlage des CFC seit dem 27. August (1:2 bei Lok Leipzig) nicht auf die skandalösen Begleitumstände zurückführen: „Wir hätten auch hier gewinnen können. Es sind oft Kleinigkeiten, die in dieser Liga den Ausschlag geben. Und da war Jena einfach einen Tick besser.“

Nur drei Minuten nach dem zweiten Anpfiff durch Dallmann vergab Tobias Stockinger (25) nach einem ungenauen Pass von Maurizio Grimaldi (23) die Führung für die Gäste.

In der 33. Minute verloren die Chemnitzer plötzlich den Ball im Angriff. Einen folgenden Gegenangriff der Jenaer stoppte Tom Baumgart (27) mit einem fehlerhaften Tackling, wofür er mit glatt Rot vom Feld musste.

Der daraus resultierende Freistoß landete im Strafraum. Torwart Daniel Adamczyk (23) klärte zwar am Fünfmeterraum, brachte dabei jedoch Moritz Fritz (32) zu Fall – Elfmeter für Jena. Sören Reddemann (29) verwandelte sicher zum 1:0 (37.) für die Gastgeber.

Fünf Minuten später stand die CFC-Defensive nach einem schnellen Einwurf völlig neben der Spur und musste durch Marcel Hoppe (25) das zweite Gegentor hinnehmen.

In der zweiten Halbzeit schonten die Hausherren, die am Mittwoch den Spitzenreiter Lok Leipzig empfangen, ihre Kräfte. Dennoch reichte es, um den sechsten Spieltag in Folge ohne Gegentor zu bleiben. Löwe zog das Fazit: „Wir haben uns für unseren Einsatz nicht belohnt.“