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CFC-Mitglieder sprechen sich gegen Hänels Rückkehr aus! Pfiffe und Buhrufe für Ex-Caterer Polster

Chemnitz – Am Dienstagabend dauerte die Mitgliederversammlung des Chemnitzer FC fast fünf Stunden und fand in den VIP-Räumen des Stadions an der Gellertstraße statt.

Der Abend war von zahlreichen emotionalen Momenten geprägt, darunter eine mitreißende Rede sowie Standing Ovations für Sportdirektor Chris Löwe (36), eine schmerzliche Niederlage für den ehemaligen Präsidenten Dr. Mathias Hänel und ein heftiger Wortwechsel zwischen CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand und dem ehemaligen Caterer Mathias Polster.

Gegen Ende der Veranstaltung wurden die rund 360 anwesenden Mitglieder und Gäste endlich mit dem mit Spannung erwarteten Wahlergebnis für den neuen Aufsichtsrat konfrontiert.

Unter den neun Kandidaten befand sich auch der frühere Vorstandsvorsitzende Dr. Mathias Hänel, der von 2003 bis 2017 als Chefarzt für Innere Medizin am Klinikum Chemnitz bereits im Aufsichtsrat und später im Vorstand des CFC tätig war.

Der 60-jährige Hänel konnte die Mehrheit der Mitglieder jedoch nicht von einer Rückkehr überzeugen und erreichte mit 165 Stimmen nur überraschend den achten Platz. Da lediglich sieben Sitze vergeben wurden, bleibt er außen vor.

Mit 305 Stimmen erhielt Jürgen Thomas, Gesellschafter der CFC Fußball GmbH, die meisten Stimmen. Alter und neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Norman Löster, der mit 256 Stimmen den zweiten Platz belegte.

Abgesehen von zahlreichen Zahlen und der erfreulichen Mitteilung von Prokurist Tommy Haeder, dass die CFC Fußball GmbH Ende Juni 2024 wieder über ein positives Eigenkapital verfügt, setzte Sportdirektor Chris Löwe mit seiner eindrucksvollen und realistischen Ansprache den Höhepunkt des langen Abends.

Der frühere Bundesligaprofi, der seine Karriere aufgrund von Verletzungen beenden musste und seit neun Monaten als Sportdirektor beim CFC tätig ist, sagte: „Wir müssen aufhören, unrealistischen Erwartungen nachzujagen. Denkt daran: Der Verein steht über allem! Diesen Satz sollte sich jedes Mitglied und jeder Fan immer wieder vor Augen führen.“

„Es darf nicht sein, dass den Verantwortlichen, die Tag und Nacht für diesen Klub arbeiten und den CFC im Herzen tragen, immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, weil falsche Informationen verbreitet werden“, fügte Löwe hinzu.

Nach seiner Rede erhielt Löwe begeisterten Applaus und Standing Ovations.

Später wurde es laut, als das Thema Polster Catering aufgegriffen wurde. Der Rechtsstreit zwischen dem CFC und dem ehemaligen Caterer wird laut Haeder frühestens im August vor dem Kartellsenat des Oberlandesgerichts Dresden weiterverhandelt.

Haeder erklärte: „Wir werden niemals zum früheren Stadion-Caterer zurückkehren“ und appellierte an Romy und Mathias Polster: „Wenn Ihnen der CFC wirklich am Herzen liegt, wie Sie stets betonen, dann sollten wir gemeinsam einen Weg finden, das Problem im Sinne des Vereins zu lösen.“

Dass die Fronten unversöhnlich sind, zeigte sich, als Mathias Polster ans Mikrofon trat, um seine Frau zu verteidigen: „Ohne sie gäbe es diesen Verein heute nicht mehr!“

Im Saal wurde es daraufhin laut: Pfiffe, Buhrufe und Rufe wie „Polster raus“ hallten durch den Raum. Mathias Polster setzte seine Rede fort und lieferte sich einen heftigen verbalen Schlagabtausch mit Geschäftsführer Uwe Hildebrand, der auf dem Podium saß. Dieser unschöne Höhepunkt prägte die denkwürdige Mitgliederversammlung.