Chemie-Coach zeigt sich nach Derby-Debakel enttäuscht: „Sind wie ein Kartenhaus eingebrochen!“
Leipzig – Mit großem Frust reagierte Chemie Leipzigs Trainer Adrian Alipour (46) nach der 0:3-Niederlage im Sachsenpokal-Duell gegen Lok Leipzig und kritisierte seine Mannschaft scharf.
„Das fühlt sich wie eine völlig desaströse und äußerst bittere Pleite an“, erklärte er gegenüber dem MDR. Mit der Leistung in der ersten Halbzeit zeigte sich der Coach, der bislang nur drei seiner 13 Pflichtspiele gewinnen konnte, allerdings zufrieden.
Doch nach dem Seitenwechsel kippte die Partie im Bruno-Plache-Stadion zügig. „Wir hatten uns vorgenommen, in den ersten zehn bis fünfzehn Minuten der zweiten Hälfte dem Druck standzuhalten.“ Dann erzielte Jonas Arcalean (28), der später doppelt traf, bereits in der 46. Minute das erste Tor, gefolgt von einer weiteren hochkarätigen Chance nur 90 Sekunden später.
„Da sind wir regelrecht wie ein Kartenhaus zusammengebrochen“, zeigte sich Alipour verärgert. „Wir fanden keinerlei Entlastung mehr, standen viel zu weit auseinander auf dem Feld, hatten keinen Zugriff, verloren jeden Zweikampf und konnten fußballerisch nichts mehr entgegensetzen. Es war fast, als hätten wir aufgegeben.“
Klare Worte mit Nachdruck.
Doch damit nicht genug: Nach dem 0:1 sei die Mannschaft „überhaupt nicht in der Lage gewesen, das Ergebnis zu verändern. Im Derby darf man sich nicht hinten reinstellen, man muss offensiv agieren, Druck erzeugen und versuchen, das Spiel zu drehen.“
Im fünften Sachsenpokal-Derby in Folge musste die BSG erneut als Verlierer vom Platz gehen, hat somit alle vergangenen vier Duelle verloren und dabei keinen einzigen Treffer erzielt – das Tor beim 1:4 im Viertelfinale im März war sogar ein Eigentor.
„Wir sind aus dem Pokal ausgeschieden, haben nun ein Jahr Pause und können beobachten, wie sich die anderen schlagen“, so die ernüchternde Einschätzung des Trainers. Besonders die zweite Halbzeit müsse man „gründlich analysieren und aufarbeiten.“
Schon am kommenden Sonntag (14 Uhr) steht erneut Lok gegen Chemie auf dem Programm. Dann trifft der Tabellenführer der Regionalliga auf den Vorletzten der 18er-Staffel.