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Umgekehrte Verhältnisse: Chemie Leipzig in Greifswald phasenweise klar überlegen – doch letztlich...

Greifswald – Nach der schmerzhaften Niederlage im Derby gegen den Stadtrivalen Lok Leipzig stand die Frage im Raum, wie die BSG Chemie Leipzig den frühen Aus im Sachsenpokal verkraften würde. Beim Regionalliga-Spiel gegen den Greifswalder FC am Mittwochabend zeigte sich jedoch, dass die Sachsen lange Zeit dominieren konnten. Erst in den Schlussminuten gelang es dem vermeintlichen Favoriten, aufzudrehen – dennoch blieb beiden Mannschaften das Erfolgserlebnis verwehrt. Das Spiel endete torlos mit 0:0.

Bereits vor Anpfiff gab es Probleme: Da einige Fans der Gastmannschaft zu spät eintrafen, musste der Spielbeginn um zehn Minuten nach hinten verlegt werden.

Mit dem späteren Start nahm das Spiel in Fahrt, wobei Grün-Weiß von Beginn an aktiv in die Partie eingriff. Greifswald agierte jedoch sehr zurückhaltend und fand nicht zu seinem gewohnten Rhythmus zurück.

Die Chemiker zogen sofort in Betracht, diese Schwäche auszunutzen, und schafften sich durch Luca Marina (5.) sowie Terry Asare (39.) gute Torchancen.

Die erste ernste Gefahr entstand jedoch erst kurz vor der Halbzeitpause. Elias Oke nahm Maß und zielt präzise auf das Tor – der Ball sauste nur hauchdünn über den Querbalken hinweg, was beinahe als erstes Tor gewertet worden wäre (44.).

So verließ man aus greifswaldischer Sicht das Spielfeld mit einem torlosen Unentschieden.

Auch nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild. Vom Tabellensechsten aus der Küste kam es absolut zu wenig – dabei hätte man von diesem Gegner, der eigentlich ideal für den Chemie-Aufstieg aus dem Tabellenkeller schien, noch mehr erwarten können.

Doch wie bereits gegen Lok Leipzig am Sonntag fehlte vor dem Strafraum in der Schlussphase die nötige Zielstrebigkeit. Erst gegen die Mitte des zweiten Durchgangs fanden die Hausherren mehr ins Spiel.

In der 69. Minute bot sich nahezu die erste klare Möglichkeit für die Greifswalder, als Lukas Griebsch jedoch nur knapp verzichtete.

Mit der Zeit wurden die Gastgeber immer überzeugender. Bereits über 250 mitgereiste Chemiker aus Leipzig mussten langsam befürchten, dass sich das Spiel erneut zu ihren Ungunsten entwickeln könnte.

In einer kritischen Situation half Fabian Rüth, als Soufian Benjamina an Keeper Benjamin Bellot vorbeizog und nur noch ein freies Tor vor sich hatte. Nur wenige Minuten später verfehlte Elias Kratzers Anlauf sein Ziel am linken Pfosten um Millimeter. Letztlich blieb es jedoch bei null Treffern.

Der Interimstrainer von Chemie, David Bergner, zog schließlich ein positives Resümee: "Heute haben wir im Auswärtsspiel viel Engagement und Mut gezeigt. Nach dem Derby mussten wir uns zu Recht mit Kritik auseinandersetzen und haben uns revanchiert – was uns auch gelungen ist. Greifswald bot reichlich Qualität, aber wir sind beherzt aufgelaufen und hätten sogar in Führung gehen können. In der zweiten Halbzeit gelang es uns nicht, das volle Tempo zu halten und wir gerieten etwas ins Wanken. Dennoch ist der Punkt verdient, den wir gerne mitnehmen."

Tabelle Regionalliga Nordost

Am Ende der Saison tritt der Meister 2025 in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nord an. Der Sieger dieser Begegnungen steigt in die 3. Liga auf. Es können maximal vier Mannschaften aus der Region absteigen, abhängig von den Absteiger-Szenarien in der 3. Liga.