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Radikaler Umbruch bei Chemie Leipzig – derzeit fehlt sogar ein Torwart

Leipzig – Nur einen Tag nach der 0:3-Niederlage gegen Carl Zeiss Jena ließ die BSG Chemie Leipzig am Montagabend eine Überraschung platzen. Gleich 13 Spieler werden den Verein verlassen, teils auf eigenen Wunsch. Aktuell verfügen die Sachsen nicht einmal über einen Torhüter. Ein ziemlich radikaler Schritt.

Dass nach einer ausgesprochen schwierigen Saison Veränderungen notwendig wurden, lag auf der Hand. Bis zum letzten Spieltag mussten die Chemiker um den Klassenerhalt bangen.

Das entspricht natürlich nicht den Vorstellungen des Vereins, betonte auch der seit April amtierende Coach Adrian Alipour (46): „Wir haben uns nur gerade so ins Ziel gerettet, und persönlich bin ich mit dieser Leistung nicht zufrieden.“

Nun folgte der entschlossene Schnitt. Erfahrene Spieler wie Florian Kirstein (29) bekamen noch einmal die Möglichkeit, sich gebührend zu verabschieden.

Bedauerlich ist, dass sich Spieler wie Paul Horschig, Benjamin Bellot und Timo Mauer nicht richtig verabschieden konnten, da die Gespräche erst nach dem Spiel gegen Jena geführt wurden.

Sportdirektor David Bergner (51) erläuterte die Situation: „Wir hätten gerne schon früher Klarheit gehabt und mit den Spielern über die Zukunft gesprochen, um sie dann beim letzten Heimspiel gegen Jena angemessen zu verabschieden. Da bis zuletzt unklar war, ob wir die Klasse halten würden, war das leider nicht möglich.“

Jetzt steht ein langer Sommer bevor, um eine neue Mannschaft aufzubauen, die idealerweise besser harmoniert. „Unser Ziel ist es, dass der Großteil unseres neuen Kaders zum Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison bereits feststeht“, so Bergner.

Gesucht werden junge, engagierte Fußballer, die bis zur letzten Minute alles geben. Genau solche Eigenschaften wünscht sich Trainer Alipour.

Einer der Neuzugänge könnte Maxime Langner (20) sein, dessen Verpflichtung am Montag bekanntgegeben wurde. Der Mittelfeldspieler kam bei Rot-Weiss Erfurt meist nur zu Kurzeinsätzen.

Interessanterweise fallen die ersten Reaktionen der Fans auf die Abgänge unterschiedlich aus. Bereits im vergangenen Sommer gab es einen Umbruch, der bekanntermaßen nicht den gewünschten Erfolg brachte. Daher ist die Sorge groß, dass die aktuelle Kaderneugestaltung erneut scheitert.

Dennoch könnte Chemie aus den vergangenen Fehlern gelernt haben. Eine Prognose ist derzeit allerdings unmöglich.

Tabelle Regionalliga Nordost

Der Meister der Saison 2025 qualifiziert sich am Ende der Spielzeit für zwei Aufstiegsspiele gegen den Champion der Regionalliga Nord. Der Sieger dieser Duelle steigt in die 3. Liga auf. Maximal vier Mannschaften steigen ab, abhängig von den Absteigern aus der 3. Liga.