CFC-Coach Duda nach zwei Platzverweisen gegen Lok: „Lasst den Schiedsrichter in Ruhe“
Chemnitz – Tobias Müller (31), Kapitän des Chemnitzer FC, erlebte am Samstag im Ostklassiker gegen den Tabellenführer Lok Leipzig (1:1) eine emotionale Achterbahnfahrt.
Bereits in der 10. Minute erzielte Müller per kraftvollem Kopfball nach einem Freistoß von Leon Damer die frühe Führung. Mitte der ersten Halbzeit erhielt er die Gelbe Karte, neun Minuten später folgte die Gelb-Rote Karte.
„Die erste Verwarnung war völlig unverständlich, da ich meinen Gegenspieler nicht getroffen habe und der Linienrichter unmittelbar danebenstand, also die Situation sehen musste. Das habe ich dem Schiedsrichter auch gesagt. Das zweite Foul war nicht geschickt von mir, das muss ich mir ankreiden lassen“, erklärte Müller, der nach einem Grätsche gegen Tobias Dombrowa (32. Minute) vom Unparteiischen Henry Müller vom Platz geschickt wurde.
In der zweiten Halbzeit erwischte es dann den zweiten Müller aus Chemnitz. Innenverteidiger Felix Müller zog als letzter Mann Pasqual Verkamp am Trikot – Notbremse. Folgerichtig gab es in der 56. Minute die Rote Karte.
„Mit doppelter Unterzahl habe ich so etwas noch nie erlebt. Es ist beeindruckend, was die Jungs danach gezeigt haben und dem Spitzenreiter trotzten. Dafür habe ich größten Respekt“, sagte Tobias Müller. Der erfahrene Spieler lobte zudem die großartige Unterstützung von den Rängen: „Es war absoluter Wahnsinn, was hier im Stadion los war.“
Obwohl die Leipziger mit zwei Spielern mehr auf dem Feld agierten, gelang ihnen nur wenig. Gefahr entstand vor allem durch Standardsituationen. Nach einem Eckball erzielte Alexander Siebeck in der 67. Minute den Ausgleich. Stefan Maderer köpfte bei einem von insgesamt 15 Eckstößen an die Unterkante der Latte, der Ball sprang knapp hinter die Torlinie. Schnell klärte Adamczyk, doch Schiedsrichter Müller ließ weiterspielen.
„Es war eine emotionale Achterbahnfahrt – zunächst ganz oben, nach einigen Entscheidungen dann wieder ganz unten. Trotzdem überwiegt der Stolz. Meine Mannschaft hat eine Spitzenleistung gezeigt“, betonte CFC-Trainer Benjamin Duda (36). „Was Mentalität und Kondition angeht, waren wir ganz vorne mit dabei.“
Duda äußerte sich auch kurz zur Schiedsrichterleistung. Henry Müller aus Cottbus begann zunächst großzügig, verteilte dann aber Gelbe Karten im Minutentakt. Kurz nach Wiederanpfiff drohte er sogar mit Spielabbruch, nachdem Lok-Anhänger Fanschals der Chemnitzer in Brand gesetzt hatten. Beide Teams mussten daraufhin zurück in die Kabinen.
Duda appellierte: „Macht mir bitte einen Gefallen und lasst den Schiedsrichter in Ruhe. Jeder macht Fehler, auch ich habe schon mal einen schlechten Tag. Wir sollten anerkennen, dass heute fast 9.000 Zuschauer hier waren und ein intensives Duell sowie einen großartigen Kampf meiner Mannschaft erlebt haben. Das war ein Gewinn für unseren Verein und den gesamten Ostfußball.“
Tabelle Regionalliga Nordost
Der Meister der Saison 2025 wird am Ende in zwei Aufstiegsspielen gegen den Champion der Regionalliga Nord ermitteln, wer in die 3. Liga aufsteigt. Je nach Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga können maximal vier Teams absteigen.