Zwei Seiten der Medaille in der Champions League – und ein Spielerverlust für den BVB!
Dortmund – Trotz einer starken ersten Halbzeit reichte es am Dienstagabend nicht! Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen OSC Lille präsentierte sich Borussia Dortmund von zwei unterschiedlichen Seiten – was in Frankreich nun zu erheblichen Herausforderungen führen könnte.
Obwohl die Dortmunder im ersten Durchgang überwältigend dominierten und sogar die Führung herausspielten, mussten sie am Ende ein enttäuschendes 1:1 hinnehmen.
Zu allem Überfluss zog sich Linksverteidiger Daniel Svensson in der 83. Minute eine Verletzung zu, nachdem André Gomes ein hartes Foul begangen hatte – ein Vorfall, der eigentlich eine Rote Karte hätte nach sich ziehen müssen.
Der Schiedsrichter verzichtete jedoch letztlich auf den Platzverweis. Nur der Schwede musste das Spielfeld verlassen, während Yann Couto eingewechselt wurde. Dabei war an der Reaktion des Abwehrspielers klar zu erkennen, dass ihm möglicherweise eine lange Zwangspause bevorsteht.
Bereits vor dem Schlusspfiff schien es zunächst nicht nach einer derart ernüchternden Partie zu gehen. Ausgestattet mit viel Energie und Selbstbewusstsein, angetrieben durch die jüngsten Bundesliga-Siege, gingen die Dortmunder in den Kampf. Den ersten Lohn konnten sie bereits in der 22. Minute einfahren.
Nach einer Ecke von der rechten Seite spielte Lille-Verteidiger Alexsandro den Ball zu kurz in den Rückraum vor die Füße von Karim Adeyemi, der den Ball mit Geschick über den Spann flach an den linken Pfosten begleitete – der Pass passte punktgenau!
Auch nachdem die Führung erzielt worden war, kontrollierte die von Kovac geführte Mannschaft das Duell gegen die ansonsten harmlosen Nordfranzosen fast spielentscheidend, doch wie schon im Rückspiel gegen Sporting reichte die Überlegenheit in zu wenige Treffer um.
BVB in der zweiten Halbzeit plötzlich aus dem Rhythmus geraten
Mit knapp einer Stunde Spielzeit auf der Uhr benötigte Borussia Dortmund zunächst ein wenig Glück: Im Strafraum kam es zu einem Zweikampf, bei dem Schlotterbeck OSC-Spieler Jonathan David traf, woraufhin der Kanadier zu Boden ging – obwohl Schiedsrichter Sanchez (56.) die Pfeife nicht zückte. Auch der VAR sah keinen ausreichenden Grund einzugreifen, obwohl der Kontakt eindeutig gewesen war.
Der Pausenaufschub schien den Dortmundern nicht gutgetan zu haben. Spätestens nach einem vermeintlichen Elfer (Kann-Elfer) drängte der OSC mit neuem Elan auf den Ausgleich.
Und das gelang ihnen schließlich: Eine präzise Passstafette führte dazu, dass der OSC in seinem eigenen Sechzehnerraum zustöberte. Im richtigen Moment leitete David das Leder in den Lauf von Hakon Haraldsson ein, der mit freier Bahn auf Kobel zulief und halb im Fallen das Tor ins rechte untere Eck einschob (68.).
Ab diesem Moment war fast ausschließlich der Ligue-1-Klub am Angriff, während der BVB sich vorerst nur auf die Verteidigung konzentrieren konnte und etwaige Entlastungsangriffe vergeblich blieben.
Am Ende kann sich der Gastgeber immerhin glücklich schätzen, dass er den Ausgleich noch über die Ziellinie bringen konnte.
Statistik zum Champions-League-Spiel zwischen dem BVB und OSC Lille
Champions League, Achtelfinale
Hinspiele
Borussia Dortmund – OSC Lille 1:1 (1:0)
Borussia Dortmund: Kobel – Ryerson (83. Couto), Can, N. Schlotterbeck, Svensson (83. Bensebaini) – Sabitzer, Groß – Adeyemi, Brandt (83. Reyna), Gittens (66. Beier) – Guirassy
OSC Lille: Chevalier – Meunier, Diakité, Alexsandro, Ismaily (77. Bakker) – Mukau (77. André Gomes), André, Bouaddi – Mbappe (71. Fernandez-Pardo), Haraldsson – David
Schiedsrichter: José María Sánchez (Spanien)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Can (1), Groß (2) / -