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Sexueller Missbrauch eines Jugendspielers? BVB reagiert auf schockierende Anschuldigungen

Dortmund – Am Sonntag sorgte ein Bericht über angebliche Missbrauchsvorwürfe gegen einen ehemaligen hochrangigen Mitarbeiter von Borussia Dortmund für großes Aufsehen. Der Verein veröffentlichte inzwischen eine ausführliche Stellungnahme zu den schweren Vorwürfen.

Nach Recherchen der Bild-Zeitung, die am Sonntag publik wurden, soll ein "einflussreicher Spitzenmanager" des BVB mehrfach des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden.

Dem Bericht zufolge erhielt der Klub bereits im April 2010 ein Schreiben von Opferanwalt Thorsten Kahl (71), in dem ein ehemaliger Jugendspieler strafrechtlich nicht mehr verfolgbare Vorwürfe erhob. Dies bestätigte Borussia Dortmund später am Sonntag in einer offiziellen Mitteilung.

Der betreffende Funktionär soll sich dem "vielversprechenden Nachwuchstalent" laut Bild-Bericht genähert und dessen sportliche Laufbahn von bestimmten „Gefälligkeiten“ abhängig gemacht haben.

Zunächst habe er die Jugendlichen wiederholt beim Umziehen und Duschen beobachtet, bevor er den Mandanten des Anwalts in Restaurants und zu sich nach Hause einlud. Im Anschluss sollen sexuelle Übergriffe stattgefunden haben.

„Da der ehemalige Mitarbeiter die Anschuldigungen vollständig zurückwies und der ehemalige Spieler keine Strafanzeige erstattete, konnten die lange zurückliegenden Vorwürfe letztlich nicht bestätigt werden“, erklärte Borussia Dortmund. Der Jugendspieler war zum damaligen Zeitpunkt in den 1990er Jahren bereits volljährig.

Der damalige Leiter des Profibereichs, Hans-Joachim Watzke (66), habe den Fall an Ex-Vereinspräsident Reinhard Rauball (78) weitergeleitet, der daraufhin eine vorübergehende Freistellung des mutmaßlichen Spitzenmanagers bis zur Klärung des Sachverhalts anordnete.

Im Anschluss an ein Treffen zwischen dem betroffenen Spieler und dem beschuldigten Mitarbeiter soll es laut Anwalt zu einer Zahlung gekommen sein – dies wird von Borussia Dortmund jedoch entschieden bestritten.

„Zu keinem Zeitpunkt hat Borussia Dortmund – weder der Verein noch die KGaA – finanzielle oder ähnliche Ausgleichszahlungen geleistet. Der Beschuldigte weist die Vorwürfe bis heute zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung“, hieß es in der Stellungnahme des Bundesligisten.

Später habe der Mann im Rahmen eines Minijobs erneut Tätigkeiten bei Borussia Dortmund aufgenommen, bis sich ein weiteres angebliches Opfer meldete. Daraufhin wurde er 2023 endgültig aus dem Verein ausgeschlossen.

„Obwohl auch dieser weitere vermeintliche Vorfall viele Jahre zurückliegt und dem privaten Bereich des ehemaligen Mitarbeiters zuzurechnen ist, beendete der Klub daraufhin umgehend das noch laufende geringfügige Arbeitsverhältnis und sorgte für dessen Abschied aus dem Verein“, teilte der BVB mit.

Vom zweiten mutmaßlichen Übergriff erfuhr der Verein durch das hauseigene Schutzprogramm des BVB zur Prävention sexualisierter Gewalt.

„Borussia Dortmund verpflichtet sich damit, jeglicher Form von Diskriminierung und Gewalt – sei sie körperlicher, psychischer oder sexueller Natur – entschlossen vorzubeugen, um die uns anvertrauten Menschen bestmöglich zu schützen“, betonte der Klub.