BVB-Trainer Kovac kritisiert Klub-WM nach dem spektakulären Ausscheiden: „Sehr fragwürdig“
Von Carsten Lappe
East Rutherford (USA) – Mit einer dramatischen Schlussphase und einem stattlichen Preisgeld verabschiedete sich Borussia Dortmund aus der Klub-WM. Trotz der knappen 2:3-Niederlage gegen Real Madrid am Samstagabend übte Trainer Niko Kovac (53) deutliche Kritik am Turnier in den USA – insbesondere im Hinblick auf die WM im kommenden Jahr.
Zusammenfassung
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Der BVB-Coach appellierte an den Fußball-Weltverband FIFA, bei der Weltmeisterschaft 2026, die größtenteils ebenfalls in den USA ausgetragen wird, Änderungen in Erwägung zu ziehen.
„Das Turnier bedarf sicher noch einiger Anpassungen. Besonders ein wichtiger Aspekt ist die Anstoßzeit“, erklärte der Kroate nach der schmerzlichen Niederlage im Viertelfinale.
„Die Spieler der prallen Mittagssonne auszusetzen, bei Temperaturen, bei denen ein Normalbürger kaum vor die Tür gehen würde, und von den Fußballern dennoch Höchstleistungen zu erwarten – das ist meiner Meinung nach sehr grenzwertig. Hier müssen wir sehr vorsichtig sein“, führte Kovac weiter aus.
„Auch bei der WM nächstes Jahr wird es solche Bedingungen geben. Dennoch wünsche ich mir, dass man mehr Rücksicht auf die Athleten nimmt“, so der 53-Jährige.
In der Vorrunde hatte Dortmund bereits zweimal unter extrem heißen Bedingungen mit Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius in Cincinnati gespielt. Das Duell gegen Mamelodi Sundowns begann um 12 Uhr, das gegen HD Ulsan um 15 Uhr.
Sogar beim Spiel gegen Real Madrid am Samstag (16 Uhr Ortszeit) in East Rutherford nahe New York stiegen die Temperaturen auf über 30 Grad.
Kovac kritisierte zudem die Spielfeldbeschaffenheit: Der teilweise andere Rasen im Vergleich zu Europa habe ungewöhnliche Ballverhalten verursacht. „Für schnellen Fußball braucht man andere Voraussetzungen“, betonte er.
Sportlich und finanziell hat sich die Teilnahme für die Schwarz-Gelben eindeutig ausgezahlt. Allein bis zum Viertelfinale erhielten die Dortmunder von der FIFA über 53 Millionen US-Dollar an Preisgeldern. Nach Abzug der Kosten wurden davon rund drei Millionen Euro als Prämien an die Spieler verteilt.
Direkt nach dem Spiel kehrte der BVB noch am selben Abend zurück nach Deutschland. „Die Spieler bekommen nun einige Wochen Pause, bevor wir gemeinsam mit der Vorbereitung auf die neue Saison beginnen. Das ist ein Vorteil gegenüber den Vorjahren“, erklärte Geschäftsführer Lars Ricken (48).