BVB-Anhänger planen Widerstand! "Werden nicht als Eure Zugpferde dienen"

Dortmund - Ein massiver Protest beim Bundesliga-Start steht bevor! Am Samstagabend um 18.30 Uhr beginnt Borussia Dortmund mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt in die neue Spielzeit. Die Fans der Schwarz-Gelben werden dabei nicht nur ihre Unterstützung zeigen, sondern auch deutliche Kritik äußern.

Kurz vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid verkündete der BVB Ende Mai überraschend, dass der Rüstungshersteller Rheinmetall als neuer Sponsor einsteigen wird.

Die Ankündigung löste online viel Kritik aus, die jedoch bislang nicht im Stadion zu spüren war. Das soll sich jetzt ändern.

"Wir beabsichtigen nicht, den Verantwortlichen den Gefallen zu tun und die Angelegenheit - vielleicht wie durch den Zeitpunkt der Bekanntgabe gehofft - auf sich beruhen zu lassen", erklärte das Fan-Bündnis "Südtribüne" in einer Mitteilung am Dienstag.

Obwohl die Anhängerschaft der Dortmunder sehr vielfältig ist, besteht unter den Fan-Gruppierungen Einigkeit über den neuen Geldgeber.

Entgegen dem öffentlichen Eindruck habe es keinen Austausch mit Fanvertretern oder eine Abstimmung über die Thematik gegeben.

Die Autoren kritisieren zudem das "raffinierte Kalkül" der BVB-Verantwortlichen bei der Bekanntgabe der Partnerschaft, die während des CL-Finales hätte untergehen sollen.

BVB-Fans zeigen ihren "Unmut" im Stadion

"Die Entscheidung des BVB und seiner Gremien, die Popularität von Borussia Dortmund zu nutzen, um das Image eines Rüstungskonzerns aufzubessern und dabei eigene Werte zu opfern, lehnen wir strikt ab", so die entschiedene Botschaft der "Südtribüne".

Deshalb wird zum Saisonauftakt gegen Frankfurt jeder Borusse und jeder Fanclub aufgefordert, "seine Missbilligung des Deals mit Rheinmetall im Stadion zum Ausdruck zu bringen".

Die Fans sollen Transparente und Banner vorbereiten und ihre Kritik zu Beginn der zweiten Halbzeit lautstark äußern. Laut dem Bündnis haben bereits 91 Fanclubs oder Gruppen die Erklärung mit dem Titel "Wir lassen uns nicht vor Euren Karren spannen - Borussia ohne Rheinmetall!" unterschrieben.

Der Bundesligist und der Konzern haben bereits gemeinsam auf das Schreiben reagiert und den Ruhr Nachrichten mitgeteilt: "Wir haben die Stellungnahme einiger BVB-Fanclubs natürlich zur Kenntnis genommen. Rheinmetall ist es gewöhnt, Teil öffentlicher Diskussionen zu sein."

"Ein Klub mit über 200.000 Mitgliedern und 1000 Fanclubs spiegelt alle gesellschaftlichen Strömungen wider - und das ist auch gut so. Rheinmetall und der BVB wollen diesen Diskurs fördern und treten gemeinsam in jedem anerkannten Dialogformat in den Austausch mit den BVB-Fans", lautet die gemeinsame Stellungnahme.