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Kein Sportwagen, kein Luxus-SUV – Bundesliga-Star sorgt bei seiner Autowahl für Überraschung

Hamburg/Mainz – Was für ein cooler Auftritt! St. Paulis Kapitän Jackson Irvine (31) stellte sich nach der 0:2-Niederlage in Mainz am Samstagabend im ZDF-Sportstudio in Szene – komplett in einem Retro-Trikot der Kiezkicker aus dem Jahr 1989. In einem Gespräch mit Moderator Jochen Breyer (42) sprach er nicht nur über den Fußball, sondern auch über Donald Trump (78) und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Sportlich scheint es für Irvine und den FC St. Pauli momentan nicht optimal zu laufen. Die Niederlage gegen Mainz war bereits die dritte in Folge, und seit 343 Minuten wartet das Team vergeblich auf ein eigenes Tor. Besonders der Australier verpasste zuletzt einige aussichtsreiche Chancen.

"Wir befinden uns in einer Situation, in der uns alle Möglichkeiten offenstehen und wir immer wieder beweisen, dass wir definitiv zur Bundesliga gehören", erklärte der 31-Jährige. Zumindest sind die Kiezkicker noch knapp über den Abstiegsrängen positioniert.

Am Samstag trat jedoch erneut das größte Problem zutage: Die Schwäche beim Abschluss. "Es fehlt uns momentan einfach dieses Quäntchen an Präzision", so Irvine. "Wir schaffen es in die richtigen Spielzonen, und immerhin gelingt es kaum, Tore gegen uns zu erzielen", fügte er optimistisch hinzu.

Neben den Herausforderungen im Fußball und dem harten Abstiegskampf kam auch der politische Bereich zur Sprache. "Ich bin überzeugt, dass Fußball ein ausgezeichnetes Medium ist, um politische Ansichten zu vertreten", sagte Irvine, der sich im Gegensatz zu vielen seiner Mitspieler regelmäßig zu gesellschaftlichen Themen äußert. "Bei St. Pauli habe ich Menschen getroffen, die mich dazu ermuntert haben, meine Meinung offen zu zeigen", ergänzte er.

St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine kritisiert die WM-Ausschreibung

Er betonte, dass es notwendig sei, gegen US-Präsident Donald Trump und den Rechtsruck aktiv Stellung zu beziehen sowie die Rechte von Frauen und der LGBTQ-Gemeinschaft zu unterstützen. "Wir streben einen inklusiven Sport an – Diskriminierung hat hier keinen Platz", stellte der Australier klar.

Auch zu den Weltmeisterschaften in Katar und Saudi-Arabien äußerte sich der FCSP-Profi kritisch. "Diese Länder haben sich zweifellos weiterentwickelt und könnten gute Gastgeber abliefern. Trotzdem ist die Situation der Menschenrechte stets mit Vorsicht zu betrachten", merkte er an.

Neben dem Sportlichen widmete sich Irvine auch Themen der Mobilität. Bislang nutzte er regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel für den Weg zum Training, doch erstmals hat er sich jetzt in Deutschland ein Auto zugelegt. "So kann ich die Stadt und das Umland noch besser erkunden", erklärte er und verriet, dass es sich um einen Smart handelt.

Für die Heimspiele bleibt er jedoch fußläufig unterwegs, da der Weg von seiner Wohnung zum Millerntor sehr kurz ist. Nur der Rückweg kann bei einem Sieg etwas länger dauern. "Bei Siegen dauert es schon mal eine Stunde, weil ich unterwegs in jedes Pub einkehre, um ein Getränk zu genießen", schmunzelte er. Vielleicht öffnet sich so auch die Gelegenheit, am kommenden Samstag (15.30 Uhr) nach dem Spiel gegen Borussia Dortmund wieder einzukehren.