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Bruno rastet nach Elfmeterschlacht aus: Lok Leipzig besiegt Aue und holt den Sachsenpokal

Leipzig – Regionalliga-Klub Lok Leipzig hat am Samstag überraschend den Drittligisten Erzgebirge Aue im Sachsenpokal-Finale bezwungen! Nach einer eher schwachen ersten Halbzeit steigerten sich die Gastgeber im zweiten Durchgang deutlich. Ein Tor wollte aber selbst in der Verlängerung nicht fallen. Im anschließenden Elfmeterschießen setzte sich die Loksche schließlich mit 6:5 durch. Das gibt dem Team in Blau-Gelb nun wichtigen Auftrieb für die Aufstiegsrelegation.

Kurz zusammengefasst

KI-basierte Zusammenfassung des Berichts

Schon vor dem Spiel hatte Loks Sportdirektor Toni Wachsmuth das Duell am „Finaltag der Amateure“ als eines der attraktivsten Pokalfinals angekündigt. Bereits bei der Ankunft im Bruno-Plache-Stadion wurde klar, was zu erwarten war: Mit 12.154 Zuschauern war die Arena bis auf den letzten Platz gefüllt.

Wie Lok auf Facebook mitteilte, war dies die größte Kulisse seit 1988 (!), als man in der DDR-Oberliga gegen Dynamo Dresden antrat.

Die Choreographien beider Teams beeindruckten die Zuschauer, wobei die rund 2000 mitgereisten Gästefans mit ihrer Hommage an den FDGB-Pokalsieg von 1955 für ein besonderes Highlight sorgten. Passend trugen sie weiße Motto-Shirts im Block.

Auf der Haupttribüne waren zahlreiche prominente Gäste zu sehen, darunter Sachsens Innenminister Armin Schuster. Auf Seiten von Aue fehlten einige Spieler, etwa Boris Tashchy oder Steffen Nkansah, während Lok unter anderem auf Noel Eichinger verzichten musste.

Auf dem Spielfeld dominierten die bekannten Farben: Der Regionalliga-Meister in traditionellem Gelb-Blau, Aue in ihren violetten Trikots. Beide Teams legten von Beginn an ohne Abtasten los. Es gab kein taktisches Geplänkel, sondern ein offenes Spiel mit frühem Pressing, um Ballverluste beim Gegner zu erzwingen.

Das ergab eine temporeiche Begegnung, die sich größtenteils im Mittelfeld und zwischen den Strafräumen abspielte. Wie intensiv der Einsatz war, merkte man bei Aue Mitte der ersten Halbzeit, als Kilian Jakob (24.) verletzt ausgewechselt werden musste – die Pechsträhne beim FCE setzte sich fort.

Mit dem Seitenwechsel legte Lok weiter zu. Mingi Kang (46.) nahm aus 22 Metern Maß und zwang Torhüter Martin Männel mit einem platzierten Schuss zu einer Glanzparade.

Wäre Alexander Siebecks Kopfball (59.) etwas präziser gewesen, hätte Männel keine Abwehrchance gehabt, doch der Versuch ging zu hoch über das Tor.

Von den Gästen kam überraschend wenig Offensivdrang. Es fehlte an Durchschlagskraft und Geschwindigkeit, um die Defensive von Lok in Bedrängnis zu bringen. Die meisten Emotionen kamen aus dem Gästeblock, der mit mehreren Pyro-Aktionen für Stimmung sorgte.

Lok hatte kurz darauf die nächste große Chance: Djamal Ziane (65.) vergab aus kurzer Distanz zentral. Beinahe folgte die Strafe, doch Niclas Müller verhinderte nach einer Ecke von Linus Rosenlöcher (67.) den Gegentreffer.

Eine Einzelaktion von Marvin Stefaniak sorgte später erneut für Gefahr, doch insgesamt kam vom vermeintlichen Favoriten zu wenig.

Da auch Lok keine zündende Idee mehr fand, ging es in die Verlängerung, die ebenso intensiv war wie die reguläre Spielzeit, aber ebenfalls torlos endete.

Im anschließenden Elfmeterschießen gab es keine Gnade mehr.

Aue begann mit Erik Majetschak, der sicher halbhoch rechts zum 1:0 traf. Farid Abderrahmane antwortete mit einem mittig hohen Schuss – 1:1.

Mirnes Pepic trat an, doch Niclas Müller war auf dem Posten und hielt den Ball, der allerdings etwas zu straff geschossen war – 2:1. Stefan Maderer glich mit einem wuchtigen Schuss halblinks zum 2:2 aus.

Anthony Barylla traf trocken unter die Latte zum 3:2, doch auch Laurin von Piechowski zeigte sich souverän und verwandelte zum 3:3.

Pascal Fallmann hatte das nötige Glück auf seiner Seite, als Müller den Ball nicht entscheidend klären konnte – 4:3. Luc Elsner verwirrte seinen ehemaligen Teamkollegen mit einem Schuss in die falsche Ecke, 4:4.

Ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert empfing Marvin Stefaniak, der sich davon jedoch nicht beirren ließ und zum 5:4 verwandelte. Abou Ballo blieb ebenso cool und erzielte den Ausgleich zum 5:5.

Tim Hoffmann scheiterte schließlich ausgerechnet unten rechts am Torwart, woraufhin Adrian Kireski mit dem entscheidenden 6:5 das Stadion in Ekstase versetzte!

Für den FC Erzgebirge Aue beginnt nun die Sommerpause, während Lok Leipzig sich noch nicht ausruhen kann. Bereits am kommenden Mittwoch steigt das Hinspiel der Aufstiegsrelegation gegen den TSV Havelse.