Hansa Rostock erleidet in Mannheim eine 0:5-Niederlage – anschließend nimmt Coach Daniel Brinkmann seine Mannschaft ins Visier
Mannheim – Nach der bitteren Pleite dieser Saison ließ Trainer Daniel Brinkmann (39) seinen Unmut sprachlich nicht zurück. Nach der 0:5-Niederlage in der 3. Liga gegen Waldhof Mannheim übelte sich der Coach gegenüber seinem Team. „Es kotzt mich wahnsinnig an, mit diesem schlechten Gefühl nach Hause zu fahren“, erklärte er bei MagentaSport.
Bereits nach 27 Minuten stand es beim Auswärtsspiel im Badener Land 0:3, wobei alle Gegentore auf individuelle Fehler zurückzuführen waren.
„Bei allem Respekt – man kann hier nicht 0:5 verlieren. Wenn ich die Entstehung der ersten drei Gegentore betrachte, können wir über Taktik diskutieren. Aber wenn du die ersten drei Pässe direkt in den Fuß des Gegners spielst, solltest du nicht überrascht sein, dass du in der 3. Liga mit 0:3 zurückliegst. Was wir abgeliefert haben, war einfach nur miserabel – von der Passgenauigkeit bis hin zur Selbstsicherheit“, mahnte der ehemalige Zweitliga-Profi mit deutlicher Kritik.
Noch vor der Pause wich der Trainer mit gleich drei Spielern vom Platz, darunter auch Kapitän Franz Pfanne (30). „In solch einer Situation wird kein Einzelfall bevorzugt. Es ist zwar bedauerlich, wenn ein Spieler verletzt wird, aber in erster Linie müssen wir uns an unserer Gesamtleistung messen. Da kann sich wirklich niemand beschweren, wenn es mal drauf ankommt“, stellte Brinkmann nach dem Spiel klar.
Obwohl Hansa Chancen hatte, das Spiel noch zu wenden, war nach einem vergebenen Foulelfmeter in der zweiten Halbzeit – das den Rostockern sogar unrechtmäßig zugesprochen wurde – alles endgültig entschieden.
Hansa Rostock: Trainer Daniel Brinkmann richtet seinen Blick bereits auf das Duell mit Dynamo Dresden
„Was wir in der Innenverteidigung geleistet haben, ist schlichtweg inakzeptabel. Zu viele simple lange Bälle liefen einfach durch, da wir unsere Mitspieler nicht ausreichend markiert haben. Dafür müssen wir uns deutlich harte Vorwürfe machen, denn so können wir uns das in Zukunft nicht leisten“, fuhr Brinkmann fort.
Nicht nur war diese Niederlage für Hansa schlimmer als das 0:3 aus der Hinrunde gegen Viktoria Köln, der Misserfolg trifft auch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn am kommenden Samstag empfängt die Mannschaft im Ostseestadion Dynamo Dresden zu einem heiß erwarteten Ost-Kracher.
„Wir haben nächste Woche eine riesige Gelegenheit, einiges von heute wieder gutzumachen. Wir wissen um die Bedeutung dieses Spiels, es ist ein wirklich besonderes Match für uns. Ich bin überzeugt, dass wir dort ganz anders auftreten werden. Und dann hoffe ich, dass wir uns letztlich dafür entschuldigen können, was heute so in die Hose ging“, blickte der Trainer voraus.
Wie die Stimmung bei der SGD sein wird, bleibt abzuwarten. Das Team von Trainer Thomas Stamm (41) beendet den 24. Spieltag am Sonntagabend um 19.30 Uhr im Heimspiel gegen 1860 München.
Statistik zum Spiel Waldhof Mannheim gegen Hansa Rostock
3. Liga, 24. Spieltag:
SV Waldhof Mannheim: Bartels – Klünter, Sechelmann, Matriciani, Voelcke – Sietan (84. N. Hoffmann), Fein, Thalhammer – Ferati (61. Rieckmann) – Lohkemper (84. Okpala), A. Becker (71. Shipnoski)
Hansa Rostock: Uphoff – Pfanne (42. Haugen), Gürleyen, Rossipal – Mejdr (42. Manu), Dietze, Neidhart (79. Jonjic), Schumacher (42. Harenbrock) – C. Kinsombi – Fröling, Naderi (79. Krohn)
Schiedsrichter: Timo Gansloweit (Dortmund)
Zuschauerzahl: 13.509
Tore: 1:0 Lohkemper (7. Minute), 2:0 A. Becker (12. Minute), 3:0 Ferati (24. Minute), 4:0 Rieckmann (80. Minute), 5:0 N. Hoffmann (88. Minute)
Gelbe Karten: Ferati (3), A. Becker (2) / Pfanne (7), Gürleyen (7), Fröling (4), Dietze (1)
Besonderheiten: Bartels (SV Waldhof Mannheim) vereitelte einen Foulelfmeter von Haugen (Hansa Rostock) (74. Minute)
Tabelle 3. Liga
Die Tabelle der 3. Liga besagt: Der Meister, der am Saisonende auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Champion und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte darf sich direkt freuen. Der Drittplatzierte muss sich mit dem vorletzten Team der 2. Bundesliga in einem Duell um den Aufstieg oder den Verbleib in der Liga messen.