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Neuendorf einstimmig im Amt bestätigt: DFB-Präsident sichert Zukunftsvision zu

Von Eric Dobias und Ulrike John

Frankfurt am Main – Bernd Neuendorf (64) wird den Deutschen Fußball-Bund weitere vier Jahre als Präsident leiten. Auf dem 45. Ordentlichen Bundestag des weltweit größten Sportfachverbandes in Frankfurt am Main wurde der 64-Jährige einstimmig bis Ende 2029 wiedergewählt. Er betonte: „Die Zukunft beginnt jetzt.“

Nach einer Phase voller Herausforderungen, die Neuendorf als eine „erfolgreiche Wurzelbehandlung“ bezeichnet, soll seine zweite Amtszeit weniger von Verwaltung als von aktiver Gestaltung geprägt sein.

Es gelte, den eingeschlagenen Kurs konsequent fortzusetzen. „Wir treten nun in eine neue Etappe ein – eine Phase der Gestaltung. Wir wollen mutig voranschreiten – dabei zielgerichtet und mit System“, erklärte Neuendorf.

„Wir haben den DFB in allen Bereichen stabilisiert und gefestigt – sei es atmosphärisch, finanziell, inhaltlich oder sportlich. Die Reputation des DFB ist wiederhergestellt und er gilt erneut als verlässlicher Partner“, sagte Neuendorf vor den 253 Delegierten in der Eventhalle auf dem DFB-Campus.

Seit dem 11. März 2022 steht Neuendorf an der Spitze des DFB. Bei der Nachfolge-Wahl für den im Mai 2021 zurückgetretenen Fritz Keller (68) setzte sich der frühere SPD-Politiker gegen den damaligen Interimspräsidenten Peter Peters (63) durch.

Während seiner ersten Amtszeit musste Neuendorf mehrere Krisen managen. Dazu zählten unter anderem die peinliche Debatte um den Kapitän sowie das enttäuschende Vorrundenaus bei der WM 2022 in Katar, wo der DFB sowohl auf als auch abseits des Spielfelds negativ auffiel.

Die sportlichen Konsequenzen führten zur Trennung von Bundestrainer Hansi Flick (60) und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff (57). Auch Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (57) wurde nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM 2023 vorzeitig ersetzt.

Bei der Besetzung neuer Führungspositionen im sportlichen Bereich zeigte der ehemalige Journalist und Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Nordrhein-Westfalen eine gute Urteilskraft.

Mit Sport-Geschäftsführer Andreas Rettig (62) gewann er einen langjährigen Kritiker des DFB für sich. Die zum Direktor der Nationalmannschaft ernannte Fußball-Ikone Rudi Völler (65) sowie Bundestrainer Julian Nagelsmann (38) brachten frischen Schwung in die DFB-Auswahl, während die Frauenmannschaft unter Bundestrainer Christian Wück (52) wieder auf Erfolgskurs ist.

Auch in finanzieller Hinsicht verbesserte sich die Lage des DFB, der 2022 noch ein strukturelles Defizit von jährlich 20 Millionen Euro ausweisen musste.

„Finanziell standen wir damals an einem kritischen Wendepunkt“, blickte Neuendorf zurück und erklärte stolz: „Wir haben den DFB wirtschaftlich auf gesunde Beine gestellt. Am Ende der kommenden Wahlperiode 2029 werden wir schuldenfrei sein.“