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Müller-Abgang beim FC Bayern: Hoeneß äußert sich nun unmissverständlich

München – Der unfreiwillige Abschied von Thomas Müller (35) beim FC Bayern sorgt weiterhin für intensive Diskussionen. Nun hat der Ehrenpräsident des Traditionsklubs, Uli Hoeneß (73), zu der Angelegenheit Stellung bezogen.

Im Interview mit der "Welt am Sonntag" machte der 73-Jährige deutlich, dass die Entscheidung, dem Spieler keinen neuen Vertrag anzubieten, aus Überlegungen zur zukünftigen Kaderplanung getroffen wurde.

Obgleich Hoeneß eingestand, Fehler gemacht zu haben und bislang noch keinen persönlichen Austausch mit Müller geführt zu haben, wies er Berichten über angebliche Spannungen zwischen dem Spieler und dem Verein entschieden zurück: "Die Behauptung, es gäbe Animositäten zwischen Thomas und dem Club, ist reine Fiktion."

Er erklärte weiter, dass die ersten Gespräche dem 35-Jährigen den Eindruck vermittelten, ein Verbleib im Team sei vorstellbar. Aus diesem Grund nahm Müller auch an weiteren Verhandlungen mit Sportvorstand Max Eberl (51) und Sportdirektor Christoph Freund (47) teil – Gespräche, die ihm jedoch ein schmerzhaftes Erwachen bescherten.

Müller, der sich gewünscht hatte, noch ein weiteres Jahr im Trikot der Münchner zu stehen, wurde jäh mit der Nachricht konfrontiert, dass sein im Sommer auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Niemand konnte diese Entscheidung leichtfertig abtun.

"Thomas war darauf nicht vorbereitet – das hat er in seiner Stellungnahme deutlich gemacht, was ich völlig nachvollziehen kann", sagte Hoeneß einfühlsam. Auch Eberl hatte sich für den anfänglichen falschen Eindruck entschuldigt, was der Ehrenpräsident lobte: "Es zeugt stets von Stärke und Charakter, wenn jemand seine Fehler eingesteht."

Solche Erklärungen trösten Müller kaum, ebenso wenig wie die Bemerkung, man hätte die Situation wahrscheinlich anders gelöst, wenn die finanzielle Lage des Klubs noch die von vor "sagen wir drei Jahren" wäre.

Der Rekordmeister sei nun gezwungen, konsequent Einsparungen vorzunehmen, da das vormals oft als Sicherheitsreserve angeführte "Festgeldkonto" kaum noch verfügbares Kapital biete.

Weitere Details wollte der 73-Jährige nicht preisgeben und betonte lediglich: "Wir müssen wirtschaftlich umdenken." Als mögliche Lösungsansätze nannte er entweder Gehaltseinsparungen oder eine Steigerung der Einnahmen.

Über eine möglicherweise durch den erzwungenen Aus entstandene Risse in der langjährigen Beziehung zu dem seit 25 Jahren zum Club gehörenden 35-Jährigen will er sich nicht auslassen.

"Jedes Mal, wenn wir miteinander gesprochen haben, habe ich Thomas klargemacht: Wir bauen in hohem Maße auf dich für die Zukunft des FC Bayern. Das Thema Thomas Müller ist für mich also keineswegs abgeschlossen – im Gegenteil", betonte Hoeneß. Er wies darauf hin, dass im Verein zahlreiche Aufgaben auf ihn warten und immer ein Platz für Thomas bestünde.

Bundesliga-Tabelle

Die Bundesliga-Tabelle verdeutlicht folgende Fakten: Der Verein auf dem ersten Platz wird Deutscher Meister. Mannschaften, die auf den Plätzen 17 und 18 abschließen, steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Verein, der den 16. Rang belegt, also der drittletzte, erhält die Möglichkeit, in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt zu kämpfen – dabei trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.