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Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg: Hertha BSC zerschmettert löwenhafte Gegner

Berlin – Hertha BSC erzielte im als „Sechspunktespiel“ titulierten Schlüsselmatch in Braunschweig einen überzeugenden 5:1-Sieg (Zwischenstand 3:0) und schaffte sich dadurch dringend benötigten Spielraum im Abstiegskampf. Es war zugleich der erste Erfolg unter Stefan Leitl.

„Wir wissen genau, in welcher Lage wir uns befinden“, betonte der Trainer der Hertha vor Anpfiff und fügte hinzu, dass das Schicksal stets selbst in den Händen liege – eine Überzeugung, die seine Mannschaft deutlich spüren ließ.

Die Alte Dame dominierte von Beginn an das Spielgeschehen und spielte sich gekonnt durch die Reihen der Gäste.

Der Mut der Mannschaft zahlte sich rasch aus: Bereits nach acht Minuten beförderte Fabian Reese den Ball präzise ins Dreieck der Eintracht, was für die Führung sorgte – und wer anderes sollte es tun, wenn man bedenkt, dass dieser Flügelstürmer auch die letzten drei Treffer für Hertha eigenständig erzielte.

Die Berliner agierten auch im weiteren Verlauf mit großem Druck und setzten ihre Offensivbemühungen fort. Im ersten Durchgang war in dem von frühlingshaftem Wetter geprägten, nicht voll besetzten Eintracht-Stadion keinesfalls etwas von einem Abstiegskrimi erkennbar.

Die spielerische Überlegenheit der Hertha kam ohne unnötige körperliche Auseinandersetzungen zum Tragen – was den löwenhaften Gästen später bitter aufs Auge fiel.

Hertha BSC legt mit einem Doppelschlag vor der Halbzeit nach – Reese erzielt seinen Doppeltreffer

Nach dem ersten Spielabschnitt bauten die blau-weißen Akteure ihren Vorsprung kurz vor der Pause durch zwei Treffer weiter aus: Zunächst erzielte Derry Scherhant nach einer präzisen Vorlage von Reese und Michaël Cuisance das 2:0; wenige Augenblicke später sorgte sein scharfer Pass dafür, dass Jannis Nikolaou mit einem Eigentor den Vorsprung auf 3:0 erweiterte.

Mit dem Wiederanpfiff nahmen auch die Gastgeber wieder aktiv am Spiel teil – wobei Hertha-Torhüter Tjark Ernst zusammen mit Toni Leistner einen gefährlichen Treffer vereitelte.

Nur kurz darauf flammte im Strafraum der Eintracht erneut das Angriffsspiel auf, als ein Abschluss von Cuisance gerade noch von der Torlinie abgefunden wurde.

Schließlich wurde das Spiel spätestens nach 69 Minuten entschieden: Scherhant leitete einen Spielzug ein, der Fabian Reese in Eins-gegen-Eins mit Torwart Ron-Thorben Hoffmann verwandelte und dabei mit einem lässigen Chip zum 4:0 sowie seinem zweiten Treffer beitrug.

In der Nachspielzeit gelang Braunschweig nach einer Ecke mit Lino Tempelmann noch ein Ehrentreffer, während Marten Winkler den vierten Torabstand für die Gastgeber herstellte.

Mit dem Sieg vergrößern die Spree-Athener ihren Vorsprung auf den Relegationsrang auf insgesamt sechs Punkte, was ihnen pünktlich zur Länderspielpause im Kampf um den Klassenerhalt etwas mehr Atem verschafft.

Spielstatistik: Eintracht Braunschweig gegen Hertha BSC

2. Bundesliga, 26. Spieltag

Eintracht Braunschweig – Hertha BSC 1:5 (0:3)

Aufstellung Eintracht Braunschweig: R.-T. Hoffmann – Ivanov, Bicakcic, Nikolaou (63. Ehlers) – F. Kaufmann (85. Dräger), Baas (46. Tachie), Köhler, Di Michele Sanchez (63. Bell Bell) – Tempelmann – Szabó (46. Polter), Philippe

Aufstellung Hertha BSC: Tjark Ernst – Gechter, Leistner, Marton Dardai – Kenny, Klemens (76. Bouchalakis), Zeefuik – Cuisance (66. Demme), Maza (76. Thorsteinsson) – Reese (86. Winkler), Scherhant (86. Schuler)

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

Zuschauerzahl: 22.613

Torerfassung: 0:1 Reese (8.), 0:2 Scherhant (42.), 0:3 Nikolaou (44./Eigentor), 0:4 Reese (69.), 1:4 Tempelmann (90.+1), 1:5 Winkler (90.+3)

Gelbe Karten: – / Marton Dardai (9)

Tabellenstand 2. Bundesliga

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Am Ende der Saison wird der Tabellenzweite zum Zweitliga-Meister gekürt und steigt in die 1. Bundesliga auf. Gleiches gilt für den zweiten Platz. Der Drittplatzierte wird mit dem drittletzten Verein der Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse kämpfen.