Bayern-Sportchef Eberl zum Müller-Ausfall: „Drei Nächte lang habe ich schlecht geschlafen“
München – Der damalige Schock saß tief: "Drei Nächte lang habe ich gar nicht richtig geschlafen", weil ihm bewusst wurde, dass er dem legendären Spieler Thomas Müller (35) letztlich eine ganz andere Botschaft überbringen müsse, als er es vor wenigen Tagen noch vorgesehen hatte. Diese Worte äußerte FC-Bayern-Sportvorstand Max Eberl (51) in der Sendung "Doppelpass" am Sonntagvormittag.
"Müller war ein riesiges Thema, schlichtweg aufgrund seines Status als lebende Legende des FC Bayern", erläuterte der Funktionär und gewährte Einblicke in die Gespräche mit dem Aufsichtsrat.
"Man spricht hier nicht von einem gewöhnlichen Spieler. Thomas Müller ist etwas ganz Besonderes." Der Kultspieler, der nach 25 Jahren und 33 gewonnenen Titeln keinen neuen Vertrag erhält, besitzt im Verein ein außergewöhnliches Ansehen.
Eberl geriet – stellvertretend für den Verein – wegen des Umgangs mit Müller unter Kritik, denn noch wenige Wochen zuvor war er fest davon überzeugt, dass dem 35-Jährigen eine weitere aktive Spielzeit noch offenstünde.
Man hatte nämlich geplant, dass, wenn Müller weiterspielen wolle, man sich „tief in die Augen sehen“ würde, bevor man seinen Vertrag offiziell verlängert, wie es bis Anfang März hieß: "Das wird das kürzeste Gespräch von allen."
Doch unmittelbar nach dieser Beteuerung wurde eine ganz andere Entscheidung getroffen. "Ich weiß, dass wir hierfür keinen Beifall kassieren", räumte Eberl ein. Die zukünftige Kaderplanung machte es unmöglich, den Vertrag zu verlängern.
Der 51-jährige Funktionär betonte wiederholt, wie sehr ihn diese Situation emotional getroffen habe, und entschuldigte sich für das gegebene falsche Versprechen im Vorfeld der Entscheidung.
"Natürlich war er verärgert. Natürlich war er traurig. Und natürlich konnte er es nicht nachvollziehen", so Eberl weiter.
Allerdings habe Müller eingesehen, dass es letztlich um ein wirtschaftliches Geschäft gehe. Der Star wollte keinen „Folklore-Vertrag“ nur deshalb, um formal noch dabei zu sein.
Auch der Moderator Florian Schmidt-Sommerfeld (35) übte Kritik. Vielleicht sei es in der heutigen Zeit nicht mehr realisierbar, einen Verein so zu führen, wie es einem emotional am Herzen läge: "Ich hätte mir sehr gewünscht, dass ein solch vertrauter Umgang im 'Mia san mia'-Geist möglich ist und ein derartiger Vertrag noch einmal verlängert werden kann."
Der ehemalige Bayern-Star Stefan Effenberg (56) versuchte, für etwas Ruhe zu sorgen: "Solche Momente schmerzen immer, wenn es um Fußballikonen geht. Aber man muss sie auch akzeptieren." Er äußerte den Wunsch, dass Müllers großer Traum – das "Finale dahoam" – noch einmal in Erfüllung geht: "Dafür wird er alles aufgeben. Ich hoffe, auch die anderen zehn werden ihren Beitrag leisten."
Eberl hob abschließend hervor, dass Müller abseits des Spielfelds weiterhin seinen Platz beim FC Bayern behält und dies jederzeit selbst entscheiden kann – nur dieses Mal endgültig.