Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt warnt: „Zu viel Komfortzone“
Von Ulrike John
Frankfurt am Main – Beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt herrscht nach dem dritten Rang in der vergangenen Saison derzeit „eine etwas zu große Wohlfühlatmosphäre“, so der Vorstandssprecher der Hessen in einem Interview bei Eintracht-TV.
„Jetzt im Winter ist es wichtig, die Situation zu reflektieren und einige Abläufe im gesamten Verein neu auszurichten“, erklärte Axel Hellmann (54).
Die Teilnahme an der Champions League sei für die Frankfurter eine außergewöhnliche Leistung. „Unser Kerngeschäft ist die Bundesliga, ebenso die Qualifikation für europäische Wettbewerbe wie Conference League, Europa League und im besten Fall die Champions League“, betonte der 54-Jährige. „Wer sich nur mit 70 bis 80 Prozent zufrieden gibt, wird keinen Erfolg haben.“
Die Bilanz von Cheftrainer Dino Toppmöller bezeichnete Hellmann als „durchweg positiv“. Der 45-Jährige musste zudem mit Verletzungsproblemen kämpfen.
Allerdings fehle es in der Mannschaft vor allem an der notwendigen Intensität: „Daran müssen wir ganz besonders arbeiten.“
Seine Kritik bezog sich vor allem auf die Zweikampfführung und das Defensivverhalten. „Das ist (...) der Punkt, der uns in der Hinrunde am meisten gestört hat: Dass wir es oft nicht geschafft haben, die Defensive richtig dichtzumachen.“
Die Eintracht steht mit Platz sieben zwar „in Schlagdistanz“, kassierte aber in 15 Spielen bereits 30 Gegentore. Am 9. Januar beginnt das neue Jahr mit dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund im Deutsche Bank Park.
„Mehr Biss und Konsequenz – das ist der Appell, den ich für das kommende Jahr geben möchte“, so Axel Hellmann.
Der 54-Jährige fügte hinzu: „Aus meiner Sicht gibt es einige Punkte, die wir verbessern müssen, ohne die aktuelle Punkteausbeute überzubewerten. Es fühlt sich nicht nach dem typischen Eintracht-Frankfurt-Fußball an, den wir eigentlich spielen wollen. Wir müssen darauf achten, uns nicht zu sehr in den fünf aufeinanderfolgenden Europapokal-Teilnahmen zu verlieren.“
Bundesliga-Tabelle
Die Tabelle der 1. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Saisonende den ersten Platz belegt, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Rängen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Das Team auf Platz 16 hat die Möglichkeit, in der Relegation den Klassenerhalt zu sichern. Gegner ist dabei der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.