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Reform im Aufstieg soll Priorität haben: Offener Brief der NOFV-Klubs an den DFB-Präsidenten

Chemnitz – Die Fußballvereine der nordostdeutschen Regionalligen richten sich nun direkt an den Deutschen Fußball-Bund. In einem Schreiben, das an DFB-Präsident Bernd Neuendorf (63) gerichtet ist, fordern die 17 NOFV-Klubs: "Der DFB muss sich mit voller Verantwortung und aktiv in die anstehende Regionalliga-Aufstiegsreform einbringen, um eine faire und zukunftssichere Lösung für den deutschen Fußball zu erzielen."

Die aktuell geltende Übergangsregelung benachteiligt offensichtlich drei der fünf Regionalligen und steht im Widerspruch zum Fairplay-Gedanken – einem der Grundwerte des DFB.

Derzeit qualifizieren sich direkt nur die Regionalligen West und Südwest als Aufsteiger. Im Gegensatz dazu haben die Ligen Nord, Nordost und Bayern lediglich im Dreijahresrhythmus einen direkten Aufsteiger, während in den übrigen Jahren in einer Relegation um den vierten Aufsteiger gekämpft wird.

Das bedeutet, dass in jeder Saison ein Meister leer ausgeht – im vergangenen Jahr traf dies auf Würzburg zu, ein Jahr zuvor auf Cottbus.

"Diese ungerechte Wettbewerbsverzerrung kann nicht länger hinnehmbar sein", so die Ost-Klubs in ihrem Brief an Neuendorf & Co. "Wir fordern Sie daher auf, diese Angelegenheit zur obersten Priorität im deutschen Fußball zu machen und sich mindestens in einer moderierenden und vermittelnden Funktion zwischen den Regional- und Landesverbänden für eine dauerhafte Lösung einzusetzen."

Aus der jüngeren Vergangenheit gehe hervor, dass es den Regionalverbänden bislang nicht gelungen sei, einen Reformimpuls zu setzen.

"Erste konkrete Ergebnisse bereits beim Treffen erwartet"

Der DFB soll gemeinsam mit seinen Experten bis zum Sommer eine tragfähige und gerechte Reform erarbeiten, damit im Herbst auf dem DFB-Bundestag eine mehrheitsfähige Entscheidung getroffen werden kann.

Außerdem wird angeregt, die 3. Liga in eine umfassende Lösung einzubeziehen.

Besonders begrüßt wird der Vorschlag des NOFV-Präsidenten Herrmann Winkler, bereits Ende März 2025 einen großen "Aufstiegsreform-Gipfel" mit den Vereinen aus der NOFV-Region abzuhalten.

"Bereits von diesem Treffen erwarten wir erste greifbare Ergebnisse, die dazu beitragen, dass die 'Aufstiegsreform 2025' im November auf dem DFB-Bundestag beschlossen werden kann", bekräftigen die Unterzeichner des offenen Briefs.

Regionalliga Nordost – Tabellenstand

Der Meister der Regionalliga Nordost muss sich 2025 am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspielen einem Duell gegen den Meister der Regionalliga Nord stellen. Der Gewinner dieser Begegnung steigt in die 3. Liga auf. Je nach Absteigerzahl aus der 3. Liga können bis zu vier Mannschaften absteigen.