Streit um Ticketpreise: Aue-Ultras protestieren gegen Amateurvereine
Aue/Taucha – Im sächsischen Fußball gibt es Ärger! Die Ultras des FC Erzgebirge Aue rufen zum Boykott des Sachsenpokals bei Sachsenligist SG Taucha 99 auf. Dies teilte die aktive Fangruppe am Mittwochmorgen über Facebook mit.
Kurze Zusammenfassung
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In ihrem Statement äußert sich die Erzbrigade kritisch zur Preispolitik im Sachsenpokal: „Was wir in der letzten Saison noch widerwillig akzeptiert haben, wird nun – zumindest von uns – konsequent abgelehnt. Gemeint sind die absurd hohen Eintrittspreise auf den Sportstätten im Sachsenpokal. Schon im vergangenen Jahr sind wir mit dem VfB Annaberg und Empor Glauchau an dieser Praxis gescheitert. Ehrlich gesagt haben wir damals versäumt, dagegen vorzugehen. Doch damit ist jetzt Schluss!“
Im Fokus der Kritik stehen die Eintrittsgelder. Für einen Stehplatz zahlt man in Taucha inklusive der Systemgebühr von Eventim 14,45 Euro – eine Summe, die den Ultras zu hoch erscheint.
„Wir müssen unbedingt erfahren, wie diese Preispolitik begründet wird. Besonders unverständlich ist für uns, warum Eventim daran beteiligt wird und warum ein Onlineshop, der von Eventim betrieben wird, notwendig ist“, heißt es weiter in der Erklärung, die mit dem deutlichen Appell abschließt: „Es ist an der Zeit, klare Zeichen zu setzen. Wir sind nicht eure Melkkuh!“
TAG24 leitete die von den Fans aufgeworfenen Fragen an SG Tauchas Präsident René Beutler weiter. Dieser erläutert: „Wir haben uns sehr über die Auslosung gegen einen so renommierten Gegner gefreut. Für einen kleinen Verein wie unseren entstehen durch die Veranstaltung jedoch erhebliche Zusatzkosten. Dazu zählen etwa erhöhtes Sicherheitspersonal, Absperrungen, die Miete von mobilen Toiletten, Lautsprecheranlagen und Müllbehältern.“
Die Abwicklung des Ticketverkaufs über Eventim sei aufgrund fehlender Kapazitäten in der nicht hauptamtlich besetzten Geschäftsstelle notwendig.
Beutler betont: „An den Systemgebühren verdienen wir als Verein keinen Cent.“
Den Vorwurf, sich an den Aue-Fans bereichern zu wollen, weist auch Patrick Jahn, Präsident des letztjährigen Halbfinal-Gegners Glauchau, zurück: „Wir haben das Statement zur Kenntnis genommen und finden es bedauerlich, dass dieses Thema überhaupt aufkommt. Allein die sicherheitsrelevanten Maßnahmen für das Spiel haben etwa 32.000 Euro gekostet. Solche Ausgaben kann ein kleiner Verein bei einem so wichtigen Halbfinale im Landespokal nicht alleine stemmen. Alle Beteiligten am Spieltag waren über die Kosten informiert und wussten, wie sich die Preise zusammensetzen und warum diese so hoch sind.“
Der FC Erzgebirge Aue wollte sich auf Nachfrage nicht zum Boykottaufruf seiner eigenen Fangruppe äußern.