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Aues Präsident Schlesinger richtet eindringlichen Appell an Sponsoren: „Bevor ich das Geld an Finanzminister Klingbeil gebe...“

Aue – Nach einem ereignisreichen Jahr feiert Erzgebirge Aue eine ruhige Mettenschicht und verabschiedet sich mit dem höchsten Drittligasieg seit Januar 2023 (ein 4:0 gegen Bayreuth) in die Weihnachtsferien. Bevor sich am Samstagnachmittag alle verabschiedeten, nutzte Präsident Thomas Schlesinger noch einmal die Gelegenheit, um einige Worte zu sagen. Dabei wandte er sich auch ausdrücklich an die Sponsoren und brachte Finanzminister Lars Klingbeil (SPD, 47) ins Gespräch.

„Fast die Hälfte unseres Budgets wird von euch getragen. Das sollte man besonders in einer wirtschaftlich nicht privilegierten Region, wie unserer, immer wieder betonen. Wenn ich sehe, wie viel Einsatz hier gezeigt wird, möchte ich im Namen des Vorstands, der Gremien und des Teams einfach herzlich Danke sagen“, so der vor etwas mehr als einem Monat neu eingesetzte Klubchef, der seine Worte in den VIP-Bereichen an die Geldgeber richtete.

Ein großer Mäzen fehlt Aue ebenso wie in Chemnitz, wo die Profimannschaft ausgegliedert wurde. Auch in Zwickau, als sie in der 3. Liga spielten, konnte man keine solche Person finden.

Im sächsischen „Bermuda-Dreieck“, wo drei Profi-Clubs auf engem Raum um Fans und Sponsoren konkurrieren, ist die Akquise von finanziellen Mitteln mit viel Überzeugungsarbeit und ständigem Kontakt verbunden. Geld und sportlicher Erfolg kommen eben nicht von alleine.

Schlesinger betonte: „Auch 2026 werden wir auf eure Unterstützung angewiesen sein! Ich hoffe, dass sich die Reihen jetzt noch weiter schließen und ihr dem Verein weiterhin die Treue haltet.“ Im Anschluss ließ der neue starke Mann des Kumpelvereins eine deutliche Ansage folgen.

„Auch wenn die wirtschaftliche Lage schwierig sein mag, sollte man sich vielleicht überlegen, bevor das Geld an Finanzminister Lars Klingbeil geht, der es eventuell an Bärbel Bas oder Boris Pistorius weiterreicht... [...] Bringt eure Unternehmen richtig in Schwung. Ich bin überzeugt, ihr habt in euren Firmen alles, was nötig ist – vor allem großartige Mitarbeiter, die regelmäßig im Stadion dabei sind“, appellierte Schlesinger eindringlich an die Sponsoren.

Vielleicht öffnet der ein oder andere Geldgeber bald seine Geldbörse, denn der klare 4:0-Erfolg gegen Schweinfurt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Winter dringend Verstärkungen für die Offensive gebraucht werden.

Tabelle der 3. Liga

Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist folgende: Am Saisonende wird der Erstplatzierte Meister der 3. Liga und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt unmittelbar auf. Der Drittplatzierte spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Klassenerhalt.