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Union Berlin: Andrej Ilic hinterlässt starken Eindruck

Berlin – Andrej Ilic (25) kam, überzeugte und traf doppelt: In seinem (vorerst?) letzten Einsatz für Union Berlin setzte er noch einmal ein deutliches Zeichen.

Im Duell gegen den FC Augsburg präsentierte sich der serbische Stürmer äußerst effizient und brachte seine Mannschaft durch zwei Treffer aus nur zwei Torschüssen zu einem späten 2:1-Erfolg.

Bis zu seinem Einsatz musste der Mittelstürmer allerdings bis zur 61. Minute warten, ehe ihn ein sichtlich verärgerter Steffen Baumgart (53) ins Spiel brachte. Sein eigentlich vorgesehener Neuner stand, wie der Union-Trainer nach der Partie erläuterte, aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung, weshalb ein Startplatz für Ilic nicht infrage kam.

Schon acht Minuten nach seiner Einwechslung setzte der Joker ein erstes Ausrufezeichen, als er einen Abpraller nach einem Schuss des Geburtstagskindes Benedict Hollerbach (24) im Tor unterbrachte. In der Nachspielzeit machte der 25-Jährige dann mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Flanke von Rani Khedira (31) den Deckel drauf.

Dabei bewies der Stürmer sein feines Gespür für Tore: Dass der Ball am zweiten Pfosten genau bei ihm ankam, war nicht vorhersehbar, da mehrere Verteidiger zuvor den Ball nur knapp verfehlten.

Mit nun sieben Treffern in 16 Bundesliga-Einsätzen hat Ilic sogar eine bessere Bilanz als Taiwo Awoniyi (27), der in seiner ersten Saison bei den Köpenickern fünf Tore in 21 Spielen erzielte und danach fest vom FC Liverpool verpflichtet wurde.

Seitdem kein anderer Mittelstürmer der Hauptstädter die zweistellige Trefferzahl erreichte. Könnte die langwierige Suche nach einem verlässlichen Torjäger nach drei Jahren nun endlich beendet sein?

Der FCU sicherte sich für den Leihspieler vom LOSC Lille eine Kaufoption, die allerdings bislang nicht gezogen wurde. Vielleicht sollten die Berliner diesen Schritt noch einmal überdenken, denn mit seinem Auftritt am Samstag legte der Angreifer eine erstklassige Empfehlung ab.

Durch seine starken Leistungen in der Rückrunde dürften auch andere Vereine auf den ehemaligen serbischen U21-Nationalspieler aufmerksam geworden sein, wodurch die Verhandlungsposition der Franzosen bei einer möglichen Nachverhandlung kaum geschwächt werden dürfte.

Auf die Frage, ob Andrej Ilic in der kommenden Saison weiterhin für die Eisernen spielen wird, antwortete Steffen Baumgart zwar zurückhaltend, machte aber deutlich: "Ich bin Cheftrainer – wenn ich keinen Einfluss auf die Kaderplanung habe, wer dann?" Offensichtlich ist der 53-Jährige sehr zufrieden mit seinem Torjäger.