Vom Zuschauerplatz zum Dynamo-Star: Rossipals (fast) „perfektes Comeback“
Dresden – Eine beeindruckende Geschichte! In der Saison 2019/20 war Alexander Rossipal (29) für ein Jahr auf Leihbasis bei Preußen Münster aktiv. Die Rückkehr am vergangenen Samstag entwickelte sich für den Linksverteidiger von Dynamo Dresden zu einem äußerst emotionalen Ereignis – nicht wegen einer besonderen Bindung zur Stadt, sondern aufgrund seines grandiosen Comebacks.
„Ich habe nahezu das perfekte Comeback geschafft. Mit drei Punkten wäre es komplett gewesen. Umso mehr freut es mich, wie ich den Ball traf, zumal ich in den vergangenen sechs Wochen aufgrund einer Verletzung kaum zum Schießen gekommen bin“, berichtet der Doppeltorschütze von Dresdens 2:2-Unentschieden in Münster.
„Dass ich den Freistoß so treffe, wie ich es eigentlich noch nie so präzise geschafft habe, war wirklich ein unglaublicher Glücksmoment“, kommentiert Rossipal seinen Treffer zum 1:0.
Aus etwa 24 Metern Entfernung brachte der linke Fuß das Leder mit enormer Präzision und Wucht fast in den oberen Winkel – ein historischer Treffer!
Der letzte direkte Freistoßtreffer in der 2. Bundesliga gelang Patrick Ebert (38) im August 2019, also vor mehr als sechs Jahren.
„Ich habe mich richtig gut gefühlt, die Ballposition und der Abstand waren ideal. Dann habe ich mir gedacht: Jetzt bist du an der Reihe – und es hat, glaube ich, sehr gut geklappt“, freute sich Rossipal. „Man erkennt kurz nach dem Schuss direkt die Flugbahn, und wenn der Ball so reingeht, ist das einfach fantastisch.“
Doch damit nicht genug: Rossipal hauchte den zuvor eher schläfrigen Standardsituationen von Dynamo neues Leben ein, indem er zusätzlich zwei Vorbereitungstore lieferte – allerdings zählte davon nur eines.
Der Kopfball von Christoph Daferner (19.) wurde wegen eines angeblichen Fouls von Tony Menzel (20) an Münsters Torwart nicht anerkannt. Der zweite Assist allerdings zählte: Rossipal schlug einen ruhenden Ball aus dem Halbfeld perfekt auf den Kopf von Lars Bünning (70.), der den Ball problemlos einnickte.
Nach fast zwei Monaten Pause wegen einer Bauchmuskelverletzung stand der 29-Jährige im Preußenstadion wieder auf dem Platz, da Sascha Risch (25) aufgrund einer Schulterverletzung noch länger ausfallen wird.
„Ich hatte viel Zeit, mich vorzubereiten, weil ich zwei Monate auf diesen Moment gewartet habe. Aber direkt von Beginn an spielen zu dürfen und ein wenig ins kalte Wasser geworfen zu werden, ist eigentlich ein tolles Gefühl. So kann man nach der langen Pause zeigen, was man kann“, gibt Rossipal offen zu.
„Genau dafür spielen wir Fußball und absolvieren täglich Reha-Einheiten, um solche Momente auf dem Platz erleben zu dürfen. Es freut mich riesig. Gleichzeitig versucht man schon Tage vorher, sich diese Situationen im Kopf vorzustellen und zu verinnerlichen. Ich denke, das war ein gutes Rezept, um sofort so präsent zu sein.“
Eine Wiederholung dieses Auftritts ist ausdrücklich erwünscht.