St.-Pauli-Coach Blessin stellt klare Forderung für das Derby: „Kühler Verstand, heißes Herz!“
Hamburg – Fußball-Metropole Hamburg! Am Freitagabend (20.30 Uhr) findet nach langer Zeit erstmals wieder ein Erstliga-Derby zwischen FC St. Pauli und dem HSV statt. Kiez-Trainer Alexander Blessin (53) ist mit solch einer besonderen Atmosphäre vertraut.
Alles Wichtige in Kürze
KI-basierte Zusammenfassung des Berichts
Bei der Pressekonferenz am Mittwoch betonte der 53-Jährige, dass dieses Spiel am Freitag deutschlandweit einzigartig sein wird. „Ein geiles Erlebnis“, zeigte er sich begeistert und verglich es mit seiner Zeit in Italien, wo er Ähnliches erlebt hat.
Mit dem FC Genua stand er im Derby gegen Sampdoria auf dem Platz. „Die Intensität an diesem Tag und in der ganzen Woche war vergleichbar. Doch das Spiel selbst zu erleben, ist nochmal etwas ganz Besonderes“, gestand Blessin. Damals unterlag sein Team mit 0:1, wobei Domenico Criscito in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich per Elfmeter ungenutzt ließ. Für das bevorstehende Spiel hofft der Trainer auf ein besseres Resultat für seine Mannschaft.
Die Stimmung im Volksparkstadion dürfte der Atmosphäre in Genua ähneln. „Ich finde es großartig, wenn ich ausgepfiffen werde“, sagte Blessin. Als Profi des VfB Stuttgart erlebte er im UEFA-Pokal gegen Feyenoord Rotterdam eine ähnliche Situation. „Ich wurde mit Bier beworfen und danach roch ich ziemlich streng“, erinnerte sich der frühere Stürmer. „Und mit Kronkorken. Das war genial. Wir mussten anschließend zwei Stunden in der Kabine bleiben, weil die Fans durchgedreht sind. Das war für mich ein Highlight.“
Die aufgeheizte Stimmung wird auch am Freitag eine große Rolle spielen. „Neid bekommt man nicht geschenkt, man muss ihn sich erarbeiten. Dennoch dürfen wir uns davon nicht beeinflussen lassen“, stellte Blessin klar.
Deshalb sollten die erfahrenen Spieler, die die besondere Atmosphäre bereits kennen, die Neuzugänge unterstützen. „Wir wissen, was uns erwartet, der Austausch ist dabei entscheidend. Wir dürfen nicht überpacen, müssen einen kühlen Kopf bewahren und gleichzeitig mit vollem Herzen dabei sein.“
Im ersten Spiel des HSV gegen Gladbach ist ihm nicht viel aufgefallen. „Gladbach war langsam und lethargisch und kam kaum zu Chancen“, analysierte er. So habe der Stadtrivale einen Punkt erkämpft. „Wichtig ist für uns, dass wir bei uns bleiben und unsere Stärken ausspielen.“
Wenn dies gelingt, wird es am Freitagabend im Volksparkstadion nur einen Gewinner geben – und der wird in braun-weißen Trikots auflaufen.