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Nach sechs Pleiten in Serie: St.-Pauli-Coach setzt auf eine „Arschloch-Mentalität“

Von Sebastian Stiekel

Hamburg – Alexander Blessin (52), der Trainer des FC St. Pauli, zeigt sich äußerst selbstkritisch angesichts der sportlichen Krise seines Teams. Der 52-Jährige gab offen zu, dass er nach dem gelungenen Saisonstart womöglich die falschen Prioritäten gesetzt hat. Inzwischen hat der Klub aus Hamburg in der Fußball-Bundesliga sechs Begegnungen hintereinander verloren.

„Ich nehme mich da definitiv nicht aus“, erklärte Blessin in der Pressekonferenz vor dem Spiel beim SC Freiburg (Sonntag, 15.30 Uhr/DAZN).

„Bei unseren Analysen lag der Fokus stets darauf, wie wir taktisch agieren und wie wir defensiv auftreten. Gleichzeitig wollten wir aber auch Lösungen mit Ball am Fuß finden“, so der Trainer weiter.

„Vielleicht war die Balance da zu ausgeglichen. Jetzt verschiebt sich die Priorität ganz klar hin zur defensiven Stabilität. Das ist vermutlich etwas, das ich mir ankreiden muss.“

Blessin zeigte sich „felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft das schaffen wird, weil ich an die Jungs glaube“. „Wir müssen einfach eine Portion mehr Cleverness und – obwohl ich den Begriff eigentlich nicht mag – eine Prise Arschloch-Mentalität an den Tag legen.“

Nun sei der Moment gekommen – und vielleicht hätte dieser auch früher kommen sollen – „nur noch darüber zu sprechen, wie wir verteidigen wollen. Genau darum geht es“, betonte der Coach. „Darüber gewinnen wir unser Selbstvertrauen zurück. So unterstützen wir uns gegenseitig. Nur auf diesem Weg finden wir wieder aus der Krise heraus.“