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St.-Pauli-Coach offenbart: Warum seine Familie heute Abend gegen ihn ist

Hamburg – Alexander Blessin (52) hat schon so manche Bemerkung über sich ergehen lassen müssen! Am Freitagabend trifft er mit dem FC St. Pauli beim VfB Stuttgart nicht nur auf einen Konkurrenten im Kampf um wichtige Punkte, sondern steht zugleich im Widerstreit mit seiner eigenen Familie. Der Großteil seiner Verwandten drückt nämlich den Schwaben die Daumen.

Das überrascht kaum, denn Blessin ist ein waschechter Stuttgarter. Er erblickte dort das Licht der Welt, bestritt zehn Pflichtspiele für die Profimannschaft und teilte sich das Spielfeld mit VfB-Ikonen wie Krassimir Balakow oder Fredi Bobic.

„Das ist bis heute ein Stück Heimat für mich“, gab der 52-Jährige offen zu. „Meine Familie lebt noch unweit von Stuttgart, daher hat das für mich eine besondere Bedeutung.“

Für ihn selbst ist der Reiz im Laufe der Jahre allerdings etwas verblasst, zumal er das Trikot mit dem roten Brustring vor über 25 Jahren getragen hat. Nur als er nach seiner Entlassung beim FC Genua ohne Anstellung war, hat er eigenen Angaben zufolge öfter die Spiele im Stadion verfolgt.

Auch an diesem Freitag wird seine Familie vor Ort sein. „Mein Bruder besitzt eine Dauerkarte und ist großer VfB-Anhänger“, verriet Blessin, der zahlreiche Tipps für den Spielausgang bekommen hat.

Während St. Pauli einen äußerst vielversprechenden Start mit sieben Punkten hingelegt hat, hinken die Schwaben mit drei Punkten den Erwartungen ein wenig hinterher.

„Ich habe mittlerweile das Gefühl, ein drittes Ohr bekommen zu haben“, erzählte er mit einem Schmunzeln über die vielen Meinungen, die er schon hören musste. Innerhalb seines Familien- und Freundeskreises gibt es mittlerweile eine klare Vorgabe: „Ihr habt schon genug Punkte gesammelt, das reicht – die drei Punkte bleiben beim VfB“, so Blessin. Doch er selbst will sich dem nicht anschließen. „Nein!“, stellte er klar.

Und er weiß genau, wie er das umsetzen möchte: „Die Zuschauer sind teilweise sehr kritisch, daher bietet sich uns die Gelegenheit, die Unzufriedenheit der Schwaben herauszukitzeln“, erklärte er seinen Plan, der besonders für die Haupttribüne in der MHP-Arena gilt.

Dort, leicht abseits, wird auch sein Bruder sitzen – allerdings nicht im St.-Pauli-Trikot, das Blessin ihm extra besorgt hatte, sondern im VfB-Dress. „In der Zone, wo er sitzt, kann er das nicht tragen“, betonte der 52-Jährige. „Sonst würde er wahrscheinlich übel angegangen werden.“