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Nur noch ein Abwehrspieler verfügbar? Hertha kämpft erneut mit Defensivproblemen

Berlin – Hertha BSC hat sich möglicherweise einen teuren Sieg zugelegt. Der erhoffte 3:1-Heimsieg gegen den KSC könnte sich als riskant erweisen, denn vor dem nächsten Topspiel in Köln droht im Westend wieder Defensive Alarmbereitschaft. Derzeit steht mit Toni Leistner (34) lediglich ein einsatzbereiter Innenverteidiger zur Verfügung.

Marton Dardai (23) sammelte die zehnte Gelbe in dieser Saison, weshalb er nun schon zum zweiten Mal aufgrund einer Gelbsperre fehlt.

Auch Linus Gechter (21) blieb nicht verschont: Er erlitt in der zweiten Halbzeit einen Kopfhit während eines Freistoßes, wobei sein Kopf heftig getroffen wurde. Nachdem der junge Verteidiger zu Boden ging und kurz versorgt werden musste, zeigte er trotz Zubeißen der Zähne Symptome wie Schwindel – sodass er fast zehn Minuten später ausgewechselt wurde.

Der Verdacht einer Gehirnerschütterung steht nun im Raum. „Linus hat einen Kopftreffer kassiert und befindet sich aktuell in ärztlicher Untersuchung“, berichtete Trainer Stefan Leitl (47) nach dem Spiel. Eine abschließende Diagnose liege zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor.

Um auf Nummer sicher zu gehen, wird Hertha vermutlich kein Risiko eingehen, denn der Klub der Hauptstadt weiß, wie lange sich die Folgen eines Kopftreffers ziehen können. Auch Diego Demme (33) musste infolge anhaltender Schwindelgefühle über mehrere Wochen pausieren, ehe er zu Beginn der Rückrunde erneut einen K.o.-Effekt erlitt und somit längere Zeit ausfiel.

Fällt zusätzlich Gechter aus, verschärft sich die Abwehrkrise, denn hinter Pascal Klemens (20) steht ebenfalls noch ein Fragezeichen.

Der 20-Jährige, der bereits gegen den KSC auf der Bank stand, sieht sich erneut einem Kraftakt gegenüber. „Pascal Klemens hat sich beim U20-Länderspiel eine Hüftverletzung zugezogen und konnte daher nicht überzeugen“, so Leitl.

Beim neuen Cheftrainer, der selbst aus der Innenverteidigung kommt, zählt Klemens zwar zu den fixen Akteuren – allerdings in der Rolle der Sechser. Ob er jedoch auch in Köln defensiv weiter zurückrücken wird, bleibt abzuwarten.

Auf die Frage, wann Klemens ins Training zurückkehren könne, zeigte sich Leitl unsicher: „Möglicherweise Mitte der Woche, doch das wäre wohl zu optimistisch.“

Der 47-Jährige muss wohl auch in der zuletzt erprobten Dreierkette improvisieren, denn auch Deyovaisio Zeefuik (27), der für Gechter als Innenverteidiger einsprang, blieb nicht verschont. Nach eigenen Aussagen wirkte Zeefuik in den letzten Spielminuten sowie im anschließenden Tunnel der Katakomben sichtlich angeschlagen.