Abwehr-Notstand bei Union: Jetzt ist Leite gefragt
Berlin – Vom Ersatzbankspieler zur Stammkraft? Aufgrund des Platzverweises von Tom Rothe (20) in Frankfurt wird Steffen Baumgart (53) vor eine Herausforderung gestellt: Wer soll den 20-Jährigen bei Union Berlin vertreten?
Der neue Zugang Stanley Nsoki (26) steht wegen einer Verletzung noch nicht zur Verfügung. Im Spiel gegen Hoffenheim wurde lediglich das Nachwuchstalent Oluwaseun Ogbemudia (19) ins Aufgebot berufen, doch ein Einsatz in der Profi-Mannschaft blieb ihm bisher verwehrt.
Es erscheint wenig wahrscheinlich, dass er im anstehenden Spiel gegen die starken Frankfurter direkt ins kalte Wasser geworfen wird.
Zumal Baumgart mit Diogo Leite (26) noch eine Option in der Hinterhand hat. Der Portugiese dürfte wohl schneller wieder eine bedeutende Rolle spielen, als zunächst angenommen.
Eigentlich plante der 26-Jährige, den Verein in der Hauptstadt zu verlassen, doch ein Transfer kam nicht zustande. Mal waren die Ablöseforderungen zu hoch, mal scheiterte es an den Vorstellungen des Spielers.
Positiv ist jedoch, dass das Wechseltheater zumindest bis zur Winterpause endgültig beendet ist. Am Dienstag schloss nämlich nach der Türkei und Saudi-Arabien auch in Portugal das Transferfenster.
Doch wie steht es um Leites Fitness? Um das Risiko von Verletzungen zu vermeiden, absolvierte er längere Zeit nur individuelles Training und gehörte daher – wie schon seit Saisonbeginn – auch gegen die TSG nicht zum Kader. „Es geht darum, das aufzuholen, was zuletzt verloren gegangen ist“, erklärte Baumgart. „Wir wissen, was für eine Leistung er dem Team bringen kann.“
Immerhin ist Leite seit der vergangenen Woche wieder im Mannschaftstraining und hat sich auch am Dienstag komplett eingebracht. Bis Sonntag hat der Innenverteidiger nun Zeit, um seine körperliche Verfassung weiter zu verbessern.
Als weitere Alternative steht noch Alex Kral (27) zur Verfügung, jedoch deutet alles darauf hin, dass es auf Leite hinauslaufen wird.
Kann er die löchrige Abwehr wieder stabilisieren? Acht Gegentore in drei Partien sind eindeutig zu viel. Zum Vergleich: Zwischen dem 24. und 31. Spieltag kassierte Union nur neun Treffer – stets mit der Dreierkette aus Leopold Querfeld (21), Danilho Doekhi (27) und Leite. Dazu zählt auch die letzte Auswärtsfahrt nach Frankfurt.
Union gewann damals mit 2:1, unter anderem dank eines gehaltenen Elfmeters von Frederik Rönnow (33) in der Nachspielzeit. Dieser Erfolg war der Auftakt zu einer starken Serie und dem vorzeitigen Klassenerhalt.
1. Bundesliga Tabelle
Die Platzierungen in der Bundesliga bedeuten Folgendes: Am Saisonende ist der Erstplatzierte Deutscher Meister. Die Teams auf den Rängen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte auf Position 16 hat die Möglichkeit, in der Relegation den Klassenerhalt zu sichern – und trifft dort auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.