zurück

Abbruch des B-Junioren-Spiels zwischen Aue und FSV: Zwickau tief erschüttert

Zwickau – "Das kommt fast einem Überfall auf eine Tankstelle gleich. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs." Mit diesen Worten beschreibt Mathias Arnold, Trainer der betroffenen B-Junioren des FSV Zwickau, die Ereignisse beim Landesliga-Spiel am Samstag beim FC Erzgebirge in Beierfeld, bei dem rund 50 aggressive Anhänger aus Aue die Zwickauer Fans attackierten.

Für ihn stehen dabei nicht die entwendeten Fanartikel im Vordergrund. "Ein Anhänger wurde komplett ausgeraubt – Handy, Geldbeutel und weitere persönliche Wertgegenstände wurden ihm gestohlen. Vier unserer Unterstützer erlitten Verletzungen, einer davon musste bis Sonntagabend im Krankenhaus bleiben."

Unter den Verletzten befand sich auch ein 15-jähriges Mädchen, die Partnerin eines Zwickauer Spielers. "Das hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Aus unserer Sicht handelte es sich um eine gezielte Aktion. Wer trifft sich sonst an einem Samstagmittag in großer Zahl in einem Gewerbegebiet und marschiert dann bewaffnet zu einem Fußballspiel?", erklärt Arnold, der zugleich Mitglied im Vorstand des FSV ist. Er hofft, "dass die Verletzten bald wieder vollständig genesen. Ich wünsche ihnen nur das Beste."

Die Jugendlichen, die überfallen wurden, beschreibt er als "B-Junioren-Groupies". Dabei handele es sich um Verwandte, Bekannte und Freunde – eine harmlose Gruppe, die regelmäßig Heim- und Auswärtsspiele besucht.

Ähnliche Vorfälle habe er bislang noch nie erlebt.

"Die Situation war unheimlich. Anfangs bekam ich kaum etwas mit, da ich mit dem Rücken zur Auseinandersetzung stand. Als ich jedoch begriff, was geschah, schickte ich meine Jungs sofort in die Kabine, um ihre Sicherheit zu gewährleisten." Nach zwölf Minuten und beim Spielstand von 1:0 für Aue wurde die Begegnung abgebrochen.

Physisch blieben seine Spieler unverletzt, jedoch befürchtet Arnold psychische Folgen.

"Wir haben bereits am Samstag mit den Jungs gesprochen und werden das auch im Training diese Woche noch einmal tun. Wir bieten ihnen jede erdenkliche Unterstützung an", betont er.

Er fügt hinzu: "Ich hoffe sehr, dass Aue den Vorfall gründlich untersucht und aufarbeitet. So etwas darf niemals geschehen oder sich wiederholen."