Emotionales Gedenken: FCM schenkt sich selbst ein Weihnachtswunder und sichert sich einen Nichtabstiegsplatz über den Winter
Kaiserslautern – an einem zutiefst bewegenden Tag gelang es dem 1. FC Magdeburg, seinen Anhängern und der gesamten Stadt einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf der 2. Bundesliga zu bescheren. Das Team von Trainer Petrik Sander setzte sich beim 1. FC Kaiserslautern mit 3:2 (2:0) durch – ein nervenaufreibender Erfolg, der am Jahrestag des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt eine besondere Bedeutung hatte.
„Großen Respekt an die gesamte Mannschaft, wie wir das 3:2 verteidigt haben. Wir sind unserem System und unseren Abläufen treu geblieben, und das zahlt sich langsam aus“, erklärte Alexander Nollenberger nach dem Spiel bei Sky.
Der FCM trat in Trauerflor an, während die Fans auf dem Betzenberg viel Mitgefühl zeigten: Mit einem am Blockeingang aufgehängten Transparent hießen sie die Gästefans willkommen, auf dem stand: „In Gedenken an die Opfer des Magdeburger Weihnachtsmarktes“.
Der Verein selbst hatte zuvor einen Sonder-Schal mit dem Motto „Mein Magdeburg. Trotz Deiner vielen Narben“ herausgebracht, den alle mitgereisten Anhänger in Schwarz um den Hals trugen.
Bereits nach 22 Minuten durften die Zuschauer – trotz des traurigen Datums – das erste Mal jubeln, als Baris Atik den Führungstreffer für seine Mannschaft erzielte. Die Mannschaft zeigt seit Wochen eine aufsteigende Form, obwohl die Magdeburger lange Zeit abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz standen.
Nun überwintert das Team aus Sachsen-Anhalt sogar auf einem direkten Nichtabstiegsplatz. Den fünften Saisonerfolg bereitete Mateusz Zukowski mit einem kapitalen Abwehr- und Torwartfehler der Lauterer in der 35. Minute vor, als er zum 2:0 traf.
Auch nach dem Seitenwechsel setzte der 1. FCM die starke Leistung fort: Attraktiven Fußball kombiniert mit großer Effektivität.
Folgerichtig erhöhte Alexander Nollenberger in der 49. Minute auf 3:0 für die Gäste. Die Stimmung auf dem Betzenberg wurde zunehmend hitziger, dennoch motivierten die Fans ihre Mannschaft trotz des deutlichen Rückstands weiter – mit Erfolg:
Innerhalb von nur vier Minuten kam Kaiserslautern zurück ins Spiel. Daniel Hanslik verkürzte in der 53. Minute auf 1:3, ehe Silas Gnaka per Handelfmeter den Anschlusstreffer durch Marlon Ritter zum 2:3 (57.) ermöglichte.
Ruhiger wurde es dadurch nicht – ganz im Gegenteil. Nach einer Rudelbildung sah FCK-Trainer Torsten Lieberknecht Gelb. In der 81. Minute hatte der eingewechselte Richmond Tachie die große Chance zum Ausgleich, doch Magdeburgs Torwart und Kapitän Dominik Reimann parierte den Schuss und bewahrte seine Mannschaft vor dem Punktverlust.
2. Bundesliga, 17. Spieltag:
1. FC Kaiserslautern – 1. FC Magdeburg 2:3 (0:2)
1. FC Kaiserslautern: Krahl – Sirch, Gyamfi, Robinson (76. Raschl) – Joly (87. Abiama), S. Sahin (46. Tachie), F. Kunze (87. Gibs), Haas – Skyttä, Ritter – Hanslik
1. FC Magdeburg: Reimann – Hercher (64. Bockhorn), Mathisen, To. Müller, Nollenberger – Gnaka (64. Stalmach), F. Michel, Ulrich (90.+4 Heber) – Pesch (64. M. Breunig), Atik (77. Ghrieb) – Zukowski
Schiedsrichter: Florian Lechner (Neuburg)
Zuschauerzahl: 45.181
Tore: 0:1 Atik (22.), 0:2 Zukowski (35.), 0:3 Nollenberger (49.), 1:3 Hanslik (53.), 2:3 Ritter (56./Handelfmeter)
Gelbe Karten: Ritter (4), S. Sahin (2), F. Kunze (8), Robinson (3), Tachie (2), Abiama (2) / Hercher (3), To. Müller (2), Zukowski (2), M. Breunig (1), Stalmach (2)
2. Bundesliga Tabelle
Die Bedeutung der Tabelle in der 2. Bundesliga ist folgende: Wer am Saisonende auf dem ersten Platz steht, wird Meister der Zweiten Liga und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Das gilt auch für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte muss in einer Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu klären.