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Nach der historischen Heimklatsche: 1. FC Magdeburg richtet den Blick nach vorne

Von Malte Zander

Magdeburg – Ein 0:5 gegen Preußen Münster bedeutete für den 1. FC Magdeburg die höchste Niederlage auf eigenem Platz in der 2. Bundesliga und traf Mannschaft sowie Trainer völlig unvorbereitet.

„Mit einem derart deutlichen Ergebnis hatte ich nicht gerechnet. Aber wir haben defensiv gegen den Ball einfach zu viele Fehler gemacht“, erklärte Trainer Christian Titz (54) nach dem Spiel.

Am Freitagabend wirkte der FCM von der Intensität und Aggressivität der Münsteraner überrascht. Die Gastgeber fanden kaum Wege, die gegnerische Defensive zu überwinden – etwas, das eigentlich zu den Stärken der Magdeburger zählt.

Im letzten Drittel verloren die Blau-Weißen in vielen Zweikämpfen den Kürzeren, auch wenn die Statistik letztlich ein leichtes Plus bei den gewonnenen Duellen für den FCM ausweist.

Am offensichtlichsten war jedoch die Laufleistung: Münster legte fast fünf Kilometer mehr zurück als Magdeburg, was den Hausherren kaum Räume eröffnete und sie selten zu Entlastungsangriffen oder klaren Torchancen kommen ließ.

Eine genaue Analyse fiel den Spielern schwer, stattdessen schaute beispielsweise Außenbahnspieler Alexander Nollenberger (27) bereits nach vorne: „Jetzt gilt es, nicht den Kopf hängen zu lassen. Noch stehen zwei Partien an, und wir müssen alles geben“, so der Flügelspieler.

Torwart und Kapitän Dominik Reimann (27) forderte seine Teamkollegen auf, sich selbstkritisch mit ihrer Leistung auseinanderzusetzen: „Jeder muss sich fragen, wie er gespielt hat und was unbedingt verbessert werden muss.“

Obwohl die Niederlage schmerzt, hat der FCM weiterhin die Möglichkeit, den Relegationsplatz zu erreichen – ist dafür aber nun auf Unterstützung von anderen Teams angewiesen.

Die einzigen verbleibenden Gegner in der Liga sind Paderborn und Düsseldorf. Um gegen diese Mannschaften zu punkten, ist eine deutlich bessere Leistung notwendig.

„Man muss versuchen, den Kopf frei zu bekommen, überlegen, was besser laufen muss, und gezielt darauf hinarbeiten“, sagte Reimann im Hinblick auf die kommende Trainingswoche.

Die Anhänger des FCM zeigten am Freitagabend mit ihrer Reaktion, wie sie die Situation einschätzen: Trotz der Rekordpleite gab es bis zum Abpfiff kaum Pfiffe, sondern vielmehr Unterstützung und Gesänge.

Die Fans haben nicht vergessen, wie knapp die Mannschaft in der Vorsaison am Abstieg vorbeischrammte – daher betrachten sie die laufende Spielzeit unabhängig vom Ausgang schon jetzt als Erfolg.

Dennoch betonte Reimann zum Schluss, dass die Spieler alles aus den verbleibenden Partien herausholen wollen: „Die letzten beiden Spiele wollen wir gewinnen. Dafür müssen wir eine ganz andere Leistung zeigen – aber jeder weiß, dass wir dazu in der Lage sind.“