Streit um das Stadion eskaliert! Könnten die Eispiraten nach Chemnitz übersiedeln?
Crimmitschau – Nach einer nervenaufreibenden Serie gegen die Eisbären Regensburg haben die Eispiraten den sportlichen Klassenerhalt in der DEL2 erreicht. Dennoch bleibt der Verbleib in der Liga unsicher, da der Konflikt um das Stadion bislang ungelöst ist und sich sogar noch weiter zugespitzt hat.
In einem an ihre Sponsoren gerichteten Schreiben, das der TAG24 vorliegt, informierten die Eispiraten am Freitagabend über die schwierige Lage beim Abschluss eines neuen Nutzungsvertrags für die Spielstätte im Kunsteisstadion am Sahnpark.
Dem Schreiben zufolge soll am 15. April in einem nichtöffentlichen Stadtratstermin zwischen Stadt, Stadtverwaltung und den Eispiraten eine endgültige Einigung erzielt werden.
"Es besteht Einigkeit darüber, dass die Eispiraten die Finanzierung sowie die Umsetzung der Flex-Bande und der LED-Beleuchtung übernehmen. Zudem ist man sich einig, dass die Mietzahlungen von Seiten der Eispiraten an die Stadt um fünf Jahre reduziert werden. Allerdings herrscht Uneinigkeit hinsichtlich der vom Stadt geforderten zusätzlichen Sicherheiten", heißt es im Rundschreiben an die Sponsoren.
Aus Sicht der Eispiraten sei eine Bereitstellung extra Sicherheiten nicht möglich, da sie bereits alle nötigen Maßnahmen wie die Umsetzung der Bande und der LED-Beleuchtung in Vorleistung erbringen.
"Durch die rechtskräftige, wenn auch rechtlich fragwürdige Kündigung des Nutzungsvertrages durch Oberbürgermeister André Raphael sind uns erhebliche Schäden entstanden. Unsere Hochrechnungen weisen auf Verluste im siebenstelligen Bereich hin", erläutern die Verantwortlichen um Geschäftsführer Jörg Buschmann (42) die Situation.
Bisher hat der Profiklub zwar noch keine Schadensersatzforderungen geltend gemacht, will jedoch generell nicht auf jegliche Ansprüche verzichten. "Dies wird jedoch von Seiten der Stadtverwaltung zwingend gefordert. Wir hoffen, dass die Stadträte Verständnis dafür haben, dass es uns nicht möglich ist, den bereits entstandenen Schaden von mindestens 200.000 Euro vollständig zu tragen", so der DEL2-Verein.
Sollte am 15. April im Stadtrat keine Einigung erzielt werden, stehen zwei mögliche Szenarien zur Debatte. Entweder müsste man die Eispiraten auflösen, den Spielbetrieb einstellen und sämtliche Schadenersatzansprüche gegen die Stadt verfolgen, oder man würde einen Standortwechsel in Erwägung ziehen. Dabei wird auch Chemnitz als Alternative diskutiert, wobei auch hier sämtliche Schadensersatzforderungen gegen die Stadt Crimmitschau geltend gemacht werden sollen.
"Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass keines dieser beiden Szenarien unser Ziel ist. Dennoch müssen wir diese Optionen in Betracht ziehen, da die bisherigen Verhandlungen mit der Stadt uns klar gezeigt haben, dass seitens der Stadtverwaltung wenig Interesse am Fortbestand des professionellen Eishockeysports in Crimmitschau besteht. Es scheint der Stadtverwaltung völlig gleichgültig, ihren wichtigsten zahlenden Mieter im Eisstadion zu verlieren", kritisieren die Eispiraten.