Endspiel im Stadionkonflikt! Eispiraten und Stadt fechten um eine Einigung
Crimmitschau – Stell Dir vor, Du besuchst den Sahnpark zur siebten Begegnung der zweiten Play-down-Serie. Alles oder nichts. Sieg oder Abstieg. Zum Glück blieben die Tuores diesen Nervenkitzel erspart, weil sie bereits in der vorherigen Runde Regensburg besiegt hatten. Dennoch erwartet die Eispiraten am Abend des Dienstags ein ähnlich wichtiger Termin. Im Stadtrat wird darüber verhandelt, wie der Verbleib in der DEL2 parallel zum Eisbetrieb weiterhin gewährleistet werden kann.
Der Konflikt um einen neuen Nutzungsvertrag, der den Ausbau einer Flexbande sowie die Installation von LED-Beleuchtung vorsieht, ist nach wie vor ungelöst.
Wenn am 15. April im Stadtrat keine Übereinkunft erzielt wird, drohen zwei Konsequenzen, die beide das Ende des Profistandorts in Crimmitschau bedeuten könnten.
Nach einer Variante würde der Verein Eispiraten den Betrieb komplett einstellen und sämtlichen Schadensersatzansprüche gegen die Stadt geltend machen. Dies resultiert aus der rechtskräftigen, jedoch rechtlich fragwürdigen Kündigung des alten Mietvertrags durch den Crimmitschauer Oberbürgermeister André Raphael, so der Verein.
Bisher beläuft sich der Schaden aufgrund von Sponsoringverlusten und erschwerten Verhandlungen mit Spielern auf rund 200.000 Euro, im schlimmsten Fall könnte er aber sogar siebenstellig werden.
Die zweite Alternative beinhaltet einen Standortwechsel, wobei Chemnitz als nächster geeigneter Ort in Betracht gezogen wird.
"An dieser Stelle möchten wir betonen, dass keines dieser beiden Szenarien in unserem Interesse liegt. Allerdings müssen wir sie in Erwägung ziehen, da die bisherigen Gespräche mit der Stadt verdeutlicht haben, dass die Stadtverwaltung kein starkes Interesse daran zeigt, den professionellen Eishockeysport in Crimmitschau zu erhalten", kritisieren die Eispiraten.
Ein beinahe absurdes Beispiel: Sollte die neue Flexbande eingebaut werden, müssten die Eispiraten die Entsorgungskosten für die alte Bande übernehmen.
Würde der Klub durch deren Verkauf – geplant sind Versteigerungen von Elementen wie Plexiglas an Fans, Sponsoren und andere – finanzielle Erlöse erzielen, müssten diese Einnahmen vollständig an die Stadt abgegeben werden.